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Verena Farrar

MTR Riesa opfert Standort in Niesky

Insolvenzverwalter führt die angelaufenen Geschäfte weiter und hofft auf Rettung für Riesa.
Foto: Archiv

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Der Geschäftsbetrieb der Mittelsächsischen Textilreinigungs- und Handels AG (MTR) wird auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. März am Hauptsitz Riesa weiter fortgeführt. Die Sanierung und die Investorensuche laufen auf Hochtouren. Insolvenzverwalter Dr. iur. hc Rainer M. Bähr, Partner bei der bundesweit tätigen Kanzlei hww Hermann Wienberg Wilhelm, führt mit Interessenten Gespräche über eine mögliche Übernahme, um das Unternehmen nachhaltig zu sanieren. Er ist optimistisch, dass in den kommenden Monaten ein Investor gefunden wird. Gleich nach Insolvenzanmeldung hatte Bähr intensive Gespräche mit Gläubigern, Kunden und Lieferanten geführt, um die Fortführung des Geschäftsbetriebs sicher zu stellen und die Sanierungsmöglichkeiten zu prüfen. „Alle Beteiligten verhalten sich sehr konstruktiv und stehen weiter zum Unternehmen“, betont Bähr. Um das Unternehmen – am Hauptstandort Riesa – zu stabilisieren, wird die Niederlassung in Niesky mit sofortiger Wirkung geschlossen. Davon betroffen sind 23 Mitarbeiter. „Dieser Schritt war notwendig, da trotz des Wegfalls zweier wichtiger Großkunden vor der Insolvenz und des damit einhergehenden Umsatzrückgangs bislang keine Personalanpassungen folgten. Nur so kann es gelingen, die verbleibenden 170 Arbeitsplätze und das Traditionsunternehmen selbst zu erhalten“, erläutert der Insolvenzverwalter. Bereits vor Insolvenzeröffnung wurde Ende Februar ein Interessenausgleich und ein Transfersozialplan mit dem Betriebsrat geschlossen und eine Transfergesellschaft, die PETRAM GmbH, eingebunden. Alle betroffenen Mitarbeiter am Standort Niesky können in die Transfergesellschaft wechseln und werden dort für bis zu neun Monate weiterbeschäftigt. Ziel ist es, die Mitarbeiter weiterzubilden und so schnell wie möglich wieder in neue Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln. „Für die Beschäftigten ist eine Insolvenz immer eine schreckliche Ungewissheit. Für unsere Kollegen in Niesky haben wir mit der Einrichtung der Transfergesellschaft versucht, das Optimale zu regeln. Dass wir es dabei mit einem erfahrenen Insolvenzverwalter zu tun haben und durch Schröder Consult unterstützt wurden, hat uns sehr geholfen“, so Maren Hofmann, Vorsitzende des Betriebsrates bei MTR Riesa. „Für die Beschäftigten in Riesa erwarten wir eine Sicherung der Beschäftigung und des Standortes“, ergänzt Reiner Neumeister von Schröder Consult. Das schönste Ergebnis sei es immer, wenn es gelingt möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.“ Das Hauptaugenmerk liegt nun auf der Suche nach einem Investor, um das Unternehmen nachhaltig zu sanieren. Erste Gespräche werden geführt.  Über MTR Die Mittelsächsische Textilreinigungs- und handels AG bearbeitet täglich mehr als 30 Tonnen Wäsche. Rund 20 Krankenhäuser mit fast 7.000 Betten, mehr als 40 Hotels und über 10 Pflegeheime setzen auf die textile Vollversorgung der MTR. So beliefert MTR im Rahmen der Stationsversorgung Krankenhäuser und Pflegeheime mit frischer Wäsche. Dabei bestellen Kunden dank des elektronischen Bestandsmanagementsystems nur so viel Wäsche, wie sie tatsächlich brauchen. Egal ob Versorgung einer ganzen Station nach einem Poolwäschesystem oder die personenbezogene Einzelteilbereitstellung, MTR macht es möglich. Die Operationsversorgung ist die dritte Dienstleistungssäule.


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