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Verena Farrar

Leserfrage: Warum ist der Weg weg?

Der Abriss von Wohnblocks verändert auch die Infrastruktur im Wohngebiet.

Eigentumsverhältnisse sorgten für den Abbruch des alten Fußweges am Clara-Zetkin-Ring in Merzdorf. Ein Neuer soll nicht gebaut werden. Die Wohnungsgesellschaft hat sich teilweise aus diesem Areal zurückgezogen und auch „ihren“ Weg mitgenommen. Das, der kleine Fußweg vom Clara-Zetkin-Ring zur Kurt-Schlosser-Straße weg ist, haben die Anwohner ärgerlich zur Kenntnis genommen. Nach dem Teilabriss des Neubaublocks wurde der angrenzende Weg ebenfalls entfernt. Darüber wurden zumindest die Mieter im aktuellen Mieterheft der Wohnungsgenossenschaft informiert. Alle anderen Passanten rätseln weiter. Während der DDR-Zeit wurden die Wege zwischen den Wohnblocks eher praktisch angelegt, Eigentumsverhältnisse spielten da eher keine Rolle. Das ist jetzt anders. So wurde mit dem Abriss des Clara-Zetkin-Rings 1 bis 2 auch der angrenzende Fußweg entfernt. Er befand sich auf dem Grundstück der Wohnungsgesellschaft, diese hatte sich entschlossen, auch den Weg samt Straßenbeleuchtung abzureißen. Auch die Wohnungsgenossenschaft hat sich dazu entschlossen, auf ihrem benachbarten Grundstück keinen neuen Weg anzulegen, um dem teuren Wege- und Beleuchtungsbau sowie der Verkehrssicherungspflicht aus dem Weg zu gehen. Man darf gespannt sein, ob sich die Mieter in ihren Gewohnheiten ändern lassen oder ob ein Wohngebiet der Trampelpfade droht? Immerhin war der kleine, unscheinbare Fußweg für die Anwohner des Clara-Zetkin- Rings der direkte Zugang zu en Geschäften rund um den „Lukullus“. Ähnliches droht an der Werner-Seelenbinder Straße 21 bis 29. Die jahrzehntelangen Gewohnheiten sprechen für sich. Für einige Mieter geht die Entscheidung an den Bedürfnissen der Anwohner und Passanten vorbei. Längere und umständlichere Wege werden wohl von den meist älteren Bürgern nicht wohlwollend akzeptiert.


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