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Heinrich überwintert jetzt hinter Glas

Eine neue Einhausung für den Heinrichsbrunnen soll die Darstellung des Stadtgründers Wind, Wetter und Frost schützen. Dennoch müssen jetzt die Touristen nicht auf den Anblick der historisch wertvollen und aus dem Jahre 1863 stammenden Skulptur verzichten.
Die Sandsteinfigur von König Heinrich kann künftig auch im Winter bewundert werden. Er hat einen Schutz aus Plexiglas bekommen. Fotos: Stadt

Die Sandsteinfigur von König Heinrich kann künftig auch im Winter bewundert werden. Er hat einen Schutz aus Plexiglas bekommen. Fotos: Stadt

Herrschaftlich kündet die Figur König Heinrich I. vor der Franziskanerklosterkirche von der großen und stolzen Geschichte der tausendjährigen Wein- und Porzellanstadt. Um die 1863 entstandene Sandsteinfigur des Stadtgründers vor Frostschäden und vor mutwilliger Zerstörung zu schützen, wird der Brunnen seit 1995 vom Bauhof fachmännisch abgedeckt. Kein Holz mehr In den vergangenen Jahren erfolgte die Einhausung aus Holz. Damit der Heinrichsplatz und der historische Brunnen auch in den Wintermonaten für die Meißner Bürger und die Touristen bewundert werden kann, kam Mitte des vorigen Jahres die Idee einer transparenten Einhausung der Figur ins Gespräch. Der Bauhof suchte daraufhin nach technischen Lösungen. „Wichtig war“, so Bauhofleiter Steffen Petrich, „dass in der Einhausung ein entsprechender Temperatur- und Luftaustausch stattfinden kann, um die Steinober-
fläche der Sandsteinfigur durch Kondenswasser nicht zu schädigen. Die zündende Idee kam dem Meißner Bauhofleiter auf dem Weg zur Arbeit: „Täglich fahre ich an der Parkanlage in Sora vorbei“, erzählt Petrich. „Dort steht die Porzellanfigur einer Jungbäuerin, im Volksmund auch „Madonna“ genannt, die im Winter mit Acrylglas transparent eingehaust wird.“
Diese Acrylglas-Variante erschien Steffen Petrich geeignet, den konservatorischen Anforderungen auf dem Heinrichsplatz gerecht zu werden. Mit Schützenhilfe von den Kollegen aus Klipphausen konstruierten Mitarbeiter des Bauhofs in der hauseigenen Schlosserei ein Stahlgestell aus Quadratrohr, welches von der Firma Zinkpower in Radebeul verzinkt wurde. Regionale Hilfe Die Acrylglasscheiben lieferte die Autoglas & Autosattlerei Hinze, die Alu-Profile für die Scheiben fertigte die Metallbauschlosserei Belafi und das Dach aus Aluminium fertigte die Firma Dach und Holzbau Dachsel aus Riemsdorf an. Die Acrylscheiben wurden schließlich mit einem seitlichen Abstand von 3 cm zu dem Quadratrohr verschraubt. Die so entstehenden Luftschlitze gewährleisten die nötige Luftzirkulation innerhalb der Einhausung und Dank des transparenten Acrylglases lässt sich „unser“ Heinrich nun auch in den Wintermonaten bestaunen. Die Gesamtkosten für das komplette Material und Herstellung betragen 2.900 Euro. Im Frühjahr wird die Brunnenfigur wieder „befreit“ und in aller Pracht auf dem Brunnen vor der Franziskanerklosterkirche in Meißen tronen. Die neue gläserne Behausung kann selbstverständlich im kommenden Jahr - und hoffentlich noch möglichst viele Jahre - wieder verwendet werden und den Sandstein vor ungünstigen Witterungseinflüssen schützen. (Farrar/pm)


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