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Gemeinde ist jetzt Netzbesitzer

Dirk Zschoke (l.), Bürgermeister der Gemeinde Stauchitz, ist froh: Der Glasfaserausbau der Gemeinde ist geschafft. Gemeinsam mit Dr. Thomas Witt, Geschäftsführer der NU GmbH, gibt er das neue Netz frei.

Dirk Zschoke (l.), Bürgermeister der Gemeinde Stauchitz, ist froh: Der Glasfaserausbau der Gemeinde ist geschafft. Gemeinsam mit Dr. Thomas Witt, Geschäftsführer der NU GmbH, gibt er das neue Netz frei.

Bild: Farrar

Seerhausen. Vor sechs Jahren hatte die Gemeinde Stauchitz sich entschlossen, den Glasfaser-Netzausbau in die eigenen Hände zu nehmen und sich für das Netz in Gemeindebesitz entschieden. Damit wurden nicht die kompletten Zuständigkeiten an einen großen Telekommunikationskonzern abgeben. Denn dieser bewertete den Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde Stauchitz ohnehin als nicht umsetzbar. »Doch es war umsetzbar«, verkündet Bürgermeister Dirk Zschoke. Damit bleibt das Netz offen für alle, die es nutzen möchten, ohne ökonomische Tarifzwänge. Die Planungs- und Baukosten lagen bei sieben Millionen Euro, die gefördert wurden. Angeschlossen wurden im Detail 21 Ortsteile, 49 km Tiefbau erledigt, 113 km Leerrohre verlegt und 119 km Glasfaser eingebaut.

 

Betrieben wird das neue Netz, das fast alle Haushalte in der Gemeinde Stauchitz erreicht und noch lange nicht an seinem Kapazitätsende angekommen ist, von NU Informationssysteme GmbH aus Riesa. Geschäftsführer Dr. Thomas Witt ist froh, die Gemeinde auf ihrem Weg begleitet zu haben und jetzt den Betrieb des Netzes übernommen zu haben. Für ihn ist nicht nur die Anschlussqualität von Bedeutung, sondern auch die Verbesserung des CO2- Fußabdrucks. Denn das neue Netz liefert der Gemeinde eine Einsparung von etwa 40 Tonnen CO2 pro Jahr. In einem Betriebsraum in Seerhausen laufen alle Leitungen zusammen und bieten so die Verbindungsmöglichkeiten der Zukunft.

 

Für Stauchitz war es die erste europaweite Ausschreibung, die die Gemeinde je vornehmen musste, außerdem das längste und teuerste Bauprojekt und es hat dabei nicht immer nur glückliche Tage geben, verrät der Bürgermeister. »Wir haben monatelang über Förderanträgen, Richtlinien, Planungen und Umplanung wegen neuer Zuständigkeiten gesessen und die Mitarbeiter mussten, das oft neben dem normalen Tagesgeschäft in einer Landgemeinde erledigen. Aber wir haben es gemeinsam geschafft. Dafür kann ich allen meinen Mitarbeitern in der Verwaltung und in den beteiligten Firmen nur danken«, fügt er an. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hirschstein und Bürgermeister Conrad Seifert wurde die neue gemeindeübergreifend arbeitende Feuerwache in Mehltheuer auch an das neue Netz angeschlossen.

 

Übrigens, im Landkreis Meißen hat lediglich die Gemeinde Klipphausen ebenfalls diesen Weg gewählt und ein eigenes Netz aufgebaut.

 

Zahlen & Fakten

 

  • Gemeindenetz: unlimitiert, bis zu 100 Gbit/s
  • Netz offen - ohne ökonomische Tarifzwänge
  • POP-Standort in Seerhausen mit Übergabeverteiler und Verbindungsleitung zum Kernnetzwerk

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