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Fußverkehr in Meißen wird untersucht

Wie sind Fußgänger künftig in Meißen unterwegs? Ein neues Modellprojekt sucht Antworten.

Wie sind Fußgänger künftig in Meißen unterwegs? Ein neues Modellprojekt sucht Antworten.

Bild: Pexels

Meißen. Das Projekt »Gut gehen lassen« nimmt Straßen, Wege und Plätze aus der speziellen Perspektive der Fußgänger genau unter die Lupe. Als Untersuchungsgebiet wurde jetzt in Meißen der Bereich zwischen Markt und Wilhelm-Walkhoff-Platz bestimmt, der teilweise an der geplanten touristischen »Porzellanroute« entlangführt.

 

Hier wird der Fachverband Fußverkehr FUSS e.V. im Mai einen Fußverkehrs-Check durchführen. »Im Rahmen einer ausführlichen Ortsbegehung untersuchen wir die Verkehrssicherheit und die Annehmlichkeit des öffentlichen Raums für die verschiedenen Nutzergruppen – etwa Kinder, Senioren oder mobilitätseingeschränkte Personen«, erklärt Projektleiter Patrick Riskowsky.

 

»Der prüfende Blick richtet sich beispielsweise auf Bordsteinabsenkungen und Barrierefreiheit, ausreichende Gehwegbreiten, sichere Fahrbahnquerungen und die gute Einsehbarkeit von Kreuzungsbereichen.« Dabei wollen die Fußverkehrsexperten neben den festgestellten Mängeln auch auf Stellen mit bereits guten Bedingungen hinweisen, um sowohl Stärken als auch Schwächen des Fußwegenetzes zu zeigen.

 

Katalog mit Stärken und Schwächen

 

Aufbauend auf dem Fußverkehrs-Check wird FUSS e.V. einen Katalog mit Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen zur Behebung der festgestellten Mängel und zur Förderung des Fußverkehrs insgesamt entwickeln. Die durch das Projekt »Gut gehen lassen« gewonnenen Erkenntnisse lassen sich anschließend auch auf andere Stadtgebiete übertragen.

 

Engagement der Bürgerschaft gefragt

 

Insgesamt kommt der Bürgerschaft bei diesem Projekt eine wichtige Rolle zu. Engagierte Bürger können sich in der eigenen Wohnumgebung als »Quartiersgeher« engagieren.

 

Im Rahmen des Projekts »Gut gehen lassen« möchte FUSS e.V. sie dazu anleiten, in ihrem Quartier selbstständig einen Fußverkehrs-Check zu unternehmen und Missstände sowie Verbesserungsvorschläge fachlich korrekt vorzutragen. Sie erhalten dazu einen Material-Koffer mit fachlichen Informationen und Anleitungen sowie eine persönlich begleitete Begehung vor Ort.

 

Dabei handelt es sich um eine freiwillige ehrenamtliche Aufgabe, bei der jeder selbst bestimmt, wie intensiv er oder sie sich für das Thema einsetzen kann und möchte. Interessierte können sich mit einer formlosen Mail an das Projektteam bei FUSS e.V. melden: fvs@fuss-ev.de

 

Die von den Quartiersgehern bis Dezember 2022 eingebrachten Hinweise werden ebenfalls mit dem Projektbericht dokumentiert und Anfang kommenden Jahres als Ergebnis der Stadtverwaltung übergeben.

 

Projektlaufzeit bis April 2023

 

Im Rahmen des Projektes wird es in diesem Jahr noch weitere Veranstaltungen geben, darunter einen Workshop mit der Fachöffentlichkeit, eine Aktion im öffentlichen Raum und ein Parteiengespräch auf dem Gehweg.

 

Das Projekt läuft bis April 2023 und wird vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert. Im Vorfeld hatten sich bundesweit 30 Städte beim FUSS e.V. um die Teilnahme an dem Projekt als Modellstadt beworben.

 


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