Seitenlogo
Carola Pönisch

Drucken wie zu Zeiten Luthers

Besucher der Ausstellung „Luther, Lieder und Kanzlei“ im Stadtmuseum Meißen können bis zum 15. August eine historische Handdruckpresse in Aktion erleben und sogar selbst bedienen.

Bereits im April zog der Nachbau einer historischen Handdruckpresse aus dem 16. Jahrhundert viele Besucher an, jetzt ist die Leihgabe der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft erneut in Meißen zu sehen. Wer also ausprobieren möchte, wie vor 500 Jahren die Buchstaben aufs Papier kamen, sollte sich schnell auf den Weg ins Stadtmuseum am Heinrichsplatz machen. Ein weiteres Highlight für Ferienkinder: Spezielle Kinderführungen mit dem Museumsmaskottchen „Fledermaus Franzi“ beleuchten auf humorvolle Art das gesamte Haus und den Kreuzgang mit Blick auf die Klostergeschichte. Zudem müssen Hinweise zum Thema „Findet Luther“ an verschiedenen Ausstellungsstücken entdeckt werden. Ein kleines Quiz rundet die Führungen ab. Anmeldungen sind unbedingt nötig, um eine persönliche Betreuung zu ermöglichen (Tel.: 03521 458857 oder 03521 467333). Der Preis für Schüler in der Gruppe beträgt pro Person 1,00 Euro, jeweils zwei Betreuer haben freien Eintritt. Noch bis 7. August ist die mobile Ausstellung „Bewegte Reformation“ im Kreuzgang des Museums zu Gast. Sie widmet sich den Schlaglichtern der Reformationsgeschichte und wird von der Evangelischen Akademie Meißen unterstützt. Bis 27. August betrachtet außerdem eine Ausstellung des Generalkonsulates der Tschechischen Republik das Leben und Schaffen des Reformators Jan Hus. Der 1371 geborene böhmische Dozent und Prediger gilt als Wegbereiter für die Lehren Luthers. Mit „Luther, Lieder und Kanzlei“ zeigt das Stadtmuseum Meißen bis zum 5. November 2017 eine hochkarätige Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum. Im Mittelpunkt: die Meißnische Kanzleisprache als Grundlage für Luthers Bibeln und Gesangsbücher. Besonders interessante und schöne Exemplare illustrieren den informativen Streifzug. Exponate wie Mobiliar, Instrumente und Klingelbeutel erzählen in einem weiteren Ausstellungsteil vom Alltag und der gelebten Frömmigkeit im Meißen des 16. und 17. Jahrhunderts. Monumentale Werke, etwa das Bekenntnisbild „Übergabe der Augsburgischen Konfession 1530“, der Großkarton „Luther auf dem Reichstag zu Worms“ von Julius Schnorr von Carolsfeld oder drei lebensgroße Portraits von Luther, Melanchton und Herzog Moritz aus der Werkstatt Lucas Cranach des Jüngeren, spannen den Bogen zur großen Reformationsgeschichte.   


Meistgelesen