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Drei Sonderausstellungen und neues Personal

Großenhain. Vor interessierten Gästen und einigen Mitgliedern des Fördervereins Museum Alte Lateinschule Großenhain e.V. eröffnete Museumseiter Dr. Jens Schulze-Forster das Museumsjahr traditionell mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr und einer Vorausschau auf 2023 das aktuelle Museumsjahr.

Andreas Peschel, der neue Mitarbeiter des  Bauernmuseums in der Bäckerausstellung des  Museums Alte Lateinschule mit Requisiten, die für diese in Zabeltitz geborgt worden.  Foto: Müller

Andreas Peschel, der neue Mitarbeiter des Bauernmuseums in der Bäckerausstellung des Museums Alte Lateinschule mit Requisiten, die für diese in Zabeltitz geborgt worden. Foto: Müller

Bild: Müller

Er begann mit der Kategorie »Sammeln und Bewahren«, das heißt der Erfassung und Inventarisierung. So wurden im vergangenen Jahr 2.482 Datensätze erstellt, davon 1.584 von neuen Objekten, 204 Fotos und 334 Postkarten neu registriert. Hervorzuheben ist dabei der Briefnachlass von Hermann Caspari sowie die Postkartensammlungen von Richter und Riedel. Dazu kommt diverses Werkzeug, Plakate, Waagen und Backformen. Besondere Neuerwerbungen sind beispielsweise ein Barocktisch, der im 18. Jahrhundert Prinz Xaver gehört haben soll sowie ein Sitzungsbuch des Zabeltitzer Gemeinderates, welches deren Sitzungen von 1878 bis 1950 protokolliert. Zu den sehr interessanten Neuerwerbungen gehören auch ein Flugblatt des Soldatenrates von 1918 und das eben restaurierte Hinterglasbild der Stadt Großenhain im 17. Jahrhundert.

Das zweite große Kapitel der Ausführungen des Museumsleiters gehörte den Themen Bildung und Vermittlung. 2022 wurden im Museum Alte Lateinschule 27 Veranstaltungen der Museumspädagogik durchgeführt, 26 im Bauernmuseum Zabeltitz sowie zwölf im historischen Klassenzimmer. Sonderausstellungen gab es im vergangenen Jahr fünf. Im Mittelpunkt standen da Scherenschnitte, die DDR »Zwischen Widerspruch und Repression«, »Lebensbilder« von Kurt Globig, Uwe Hannecks »Unsortiert«-Ausstellung und die Dokumentation über die Bäcker der Stadt und deren Handwerk.

Immer größere Bedeutung erlangt des Bauernmuseum Zabeltitz. Seit September hat die Einrichtung einen neuen Mitarbeiter. Ermöglicht wurde das durch die Kooperation mit dem Förderverein »Heimatpflege Röderaue« e.V. Zabeltitz. Die Stelle von Andreas Peschel wird durch Mittel für den ländlichen Raum von der EU gefördert. Nach den bereits realisierten Maßnahmen wie der Einrichtung der restaurierten Kleinen Stube, der Neubefestigung des Hofes sowie der Neugestaltung des Gartens und der Anschaffung von Audioguides will Peschel unter anderem monatliche Familien- und Imkerführung etablieren sowie die Aufarbeitung der Hofgeschichte vorantreiben.

Ein besonderer Höhepunkt wird die Opernpremiere »Rusalka« der Landesbühnen Sachsen am 9. September auf dem Gelände des Zabeltitzer Bauernmuseums werden. Das ist zwar bis 31. März noch geschlossen, aber für die Zeit bis dahin wird ein virtueller Besuch unter der Adresse https://my.matterport.com/show/?m=NBtLqCqDGQ2 empfohlen.

Im Museum am Kirchplatz sind drei Sonderausstellungen, sechs Fachvorträge, weitere Ferienangebote und die obligatorische KinderMuseumsNacht in der Planung. Am 7. Mai beginnt »Das Maß der Dinge«, eine Exhibition zur Großenhainer Grundlinie. Die Kleinen Leiden des Sebastian Bieler sind von 10. September bis 12. November das große Thema im Museum Alte Lateinschule. Mittelpunkt der Weihnachtsausstellung 2023 sollen Ball-(Brett)-Spiele werden.

»Hinter den Kulissen« wird am Projekt Provenienzforschung gearbeitet. Die erkundet die Herkunft und Geschichte von Kunstwerken und Kulturgütern. Das umfasst die Digitalisierung der Inventare und Kataloge und beinhaltet außerdem den »Erstcheck«. Dies erfolgt alles in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

 

Weitere Infos unter: www.museen-grossenhain.de


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