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Kommentar: Die Rechnung bekommen alle Verbraucher

Bild: Pixabay

Sachsen. Jetzt ist es raus! Mitten in der politischen Sommerpause - die in diesem Jahr wohl keine ist - verkünden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass die Verbraucher ab Oktober per Rechtsverordnung die Umlagen der hohen Gaskosten tragen müssen. Dann können die Erzeuger die stark gestiegenen Einkaufspreise an alle Nutzer weitergeben. Allerdings kommt diese neue Umlage dann zusätzlich zur »normalen« Gaspreiserhöhungen auf die Rechnungen der Kunden oben drauf. Pro Haushalt könnten sich die Rechnungen nach ersten Überschlägen um mehrere Hundert Euro erhöhen. Immerhin rechnet man derzeit mit einem zusätzlichen Aufschlag von bis zu 5 Cent pro Kilowattstunde. Auf diese Weise sollen die Gasversorger vor der Pleite geschützt werden und das sollen jetzt die Bürger abfedern und werden zur Kasse verpflichtet.

In einigen Fraktionen des Bundestages wird bereits von einer »sozialen Katastrophe« gesprochen, noch dazu fühlen sich viele Verbraucher allein gelassen und auf keinen Fall mit ihren Sorgen ernst genommen: Immer wieder fällt der Kanzler bei öffentlichen Nachfragen: Welche Lösungen er für die Bürger sehe, durch den Winter zu kommen - mit einem eher süffisanten Lächeln und einer »Nicht-Aussage« auf.

Mittlerweile verfestigt sich der Unmut der Bevölkerung, der gepaart ist mit Existenzangst, Pleitefantasien oder purer Angst vor Verlust des schwer erarbeiteten Lebensstandards. In diesem Herbst droht für viele die finanzielle Ernüchterung der einst so gut klingenden Klimaziele oder der Solidarität. Denn diese gibt es nicht umsonst: Wegfall des Tankrabatt, Ende für das 9-Euro-Ticket, Gaskostenumlage, Gas- und Strompreiserhöhung, Mehrkosten für die Sozialsysteme, Inflation ... ein Ende ist nicht abzusehen.

Verena Farrar

 

Schreiben Sie uns gern Ihre Meinung zum Thema und erklären, mit welchen Strategien Sie versuchen durch den kommenden Herbst und Winter zu kommen: verenafarrar@wochenkurier.info


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