Jost Schmidtchen

In der Sorbischen Webstube regiert der Osterhase

Drebkau. In Drebkau wird in diesen Tagen eine ganz besondere Osterausstellung vorbereitet. Sie steht unter dem Motto »40 Jahre Ostereier – Osterbräuche« und ist dem Schaffen von Dr. Lotar Balke gewidmet.

Bisher nicht gezeigte Ostereier können nun bewundert werden.

Bisher nicht gezeigte Ostereier können nun bewundert werden.

Bild: Jost Schmidtchen

Vor 40 Jahren eröffnete er die erste Ostereierausstellung in Drebkau. Das war damals, im Jahr 1983, eine regionale Sensation. Die Menschenschlange vor der damaligen Webstube war riesenlang, ein Foto in der Ausstellung erinnert an diese Tage. Auch das offizielle Plakat zur Ausstellung ist zu sehen. Alles wurde gut archiviert. »Anlässlich dieses Jubiläums widmen wir unsere diesjährige Ostersonderausstellung dem Stifter Dr. Lotar Balke«, berichtet Doreen Haiasch, seit Jahresbeginn Leiterin des Museums.

Die Ausstellung dokumentiert natürlich nur einen Teil seines Lebenswerkes. Der Sammlungsnachlass umfasst etwa 2.500 Ostereier aus über 50 Ländern der Welt.

Dr. Lotar Balke verstarb im Jahr 2008. Seine Witwe übergab in diesen Tagen zum ersten Mal private Ostereier für diese Sonderausstellung. Dabei handelt es sich um Sammlungsstücke, die bisher noch nicht in der Öffentlichkeit zu sehen waren.

 

Sorbisch-wendisches Brauchtum bewahren

Dr. Lotar Balkes unermüdliches Wirken war geprägt vom Bemühen um die wissenschaftlich exakte Bewahrung sorbischer/wendischer Traditionen, des Brauchtums und der Geschichte unserer Niederlausitzer Heimat. Die Sonderausstellung wird am 12. März eröffnet und geht bis zum 30. April. Die Sorbische Webstube ist von Dienstag bis Sonntag täglich und am Ostermontag von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

In der Vorosterzeit findet am 19. März von 10 bis 17 Uhr wieder der traditionelle Ostereiermarkt statt. Volkskünstler aus der Region präsentieren die Kunst des Ostereierverzierens in den verschiedenen Techniken, unter ihnen Ingrid Standke aus Drebkau, Marianne Noack aus Lübbenau, Mirena Semisch aus Forst, Heidemarie Kuhnke aus Großräschen, Marie Charlott Aust aus Lubochow und Annett Calov aus Cottbus. Die Besucher können die Entstehung der kleinen Kunstwerke bestaunen, diese käuflich erwerben oder sich einfach selbst in der Ostereiermalwerkstatt beim Eierverzieren versuchen. Und auf dem Innenhof können die Kinder waleien, derweil sich die Eltern auf dem Ostermarkt umschauen.

Am 26. März erfahren interessierte Gäste zudem beim alljährlichen Ostereiermalkurs Wissenswertes über die typischen sorbischen Motive und haben Gelegenheit, selbst die Wachsbossiertechnik auszuprobieren. Bei diesem Kurs wird um Voranmeldung gebeten unter 035602/ 22159 oder sorbische-webstube-drebkau@web.de.


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