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C. M. Schwab

Die Lausitz auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas

Lausitz. Zum Start des Kulturzuges von Berlin nach Wroclaw prüften brandenburgische, sächsische und polnische Akteure aus Kultur und Politik »Was uns verbindet«.

Brandenburgs Kulturministerin Dr. Manja Schüle fuhr am 7. Juli mit zahlreichen Akteuren aus Politik und Kultur im Kulturzug in die Lausitz und nach Polen. Der Kulturzug fährt freitags von Berlin nach Breslau und wieder zurück, am Samstagmorgen von Berlin nach Breslau und am Sonntagnachmittag zurück nach Berlin. Reisebegleitend kann man ein jeweils wechselndes, zweisprachiges Kulturprogramm an Bord erleben – das alles für nur 24,90 Euro. Lausitzer können in Cottbus und Weißwasser zusteigen.

 

Kulturzug macht »Lust auf mehr«

Die Ministerin zeigte sich begeistert von der grenzüberschreitenden Kulturtour: »Wir haben eine großartige Kulturlandschaft in der Lausitz – mit Theatern, Museen, Schlössern, Industrieanlagen und dem einzigartigen Erbe der Sorben und Wenden. Eine Zugfahrt, selbst mit einem Kulturzug, ist natürlich viel zu kurz, um alles zu entdecken. Aber sie kann Einblicke geben, vernetzen, begeistern, sie macht Lust auf mehr. Die Lausitz hat auch das Potenzial, Kulturhauptstadt Europas werden zu können. Ich freue mich drauf!«

Die Fahrt mit dem Kulturzug unter dem Motto »Was uns verbindet – Regionen machen Europa!« stand unter dem Zeichen der europäischen nachbarschaftlichen Begegnung im Dreiländereck, die künftig in und mit der Lausitz noch gestärkt werden soll. Die Zugfahrt soll nicht nur Orte, sondern auch europäische Nachbarn verbinden und dabei den Fokus auf die Lausitz richten. Im Rahmen der dreistündigen Zufahrt wurde in Gesprächen und Workshops das Potential der Lausitz als gemeinsamer Kulturraum ausgelotet. Im Zentrum stand die Frage, was Kultur und Bildung zur Gestaltung einer lebenswerten Region im Zentrum Europas beitragen, und was brauchen sie dafür?

Das sorbische Liedermacher-Duo Berlinska Droha sorgte für den musikalischen Rahmen.

 

Kultur hilft, den Wandel anzunehmen

Auch der Brandenburger EU-Abgeordnete Dr. Christian Ehler zeigte sich beeindruckt vom Potenzial des Kulturzugs: »Auf polnisch und deutsch konnten Erfahrungen und Ideen besprochen werden. Ich erfuhr, dass beispielsweise auf polnischer Seite mit ähnlichen Problemen gekämpft wird. Dort ist man allerdings wirtschaftlich schlechter als in Deutschland aufgestellt, dennoch ist aber die Zuversicht auf eine bessere Zukunft größer. Bemerkenswert war, zu erfahren, wie in den verschiedenen Regionen der kulturelle Wandel mit der wirtschaftlichen Transformation einhergeht. In der Lausitz ist der aktuelle Strukturwandel ja nicht der erste. Kultur ist dabei nicht, wie oft angenommen, das verzierende Element. Sondern sie sorgt dafür, dass die Menschen mitgenommen werden. Kultur trägt dazu bei, dass sich die Menschen mit dem Wandel besser identifizieren können. Schon in der DDR fanden viele Menschen der wirtschaftlichen Entwicklung wegen in der Lausitz eine neue Heimat. Jetzt wird hier wieder Zuzug von Fachkräften benötigt. Dabei trägt Kultur dazu bei, dass diese Menschen sich schneller zu Hause fühlen.«


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