

Grundsätzlich versorgten sich die Döberner schon immer mit ausreichendem und gutem Brunnenwasser. Nach 1890 häuften sich allerdings Nachrichten, in denen über schlechte Qualität und sinkende Pegel in den Brunnen geklagt wurde. Ein Grund dafür waren Grundwasserabsenkungen durch die Kohlegruben.
Doch auch die durch die Industrialisierung stetig wachsende Bevölkerung sorgte mit erhöhtem Trinkwasserverbrauch und dem damit anfallenden Abwasser für Probleme. Viele Jauche-, Mist- und Müllgruben befanden sich zu nahe an öffentlichen Brunnen. Selbst die giftigen Abwässer der aufstrebenden Glasindustrie versickerten so einfach im Boden.
Nach einer Untersuchung der 134 benutzten Brunnen empfahlen Kreisarzt und Landrat 1905, den Bau eines zentralen Wasserwerkes und einer Ortswasserleitung in Angriff zu nehmen. Die Kosten dafür sollten von allen getragen werden. Doch das führte schon damals zu langen Diskussionen, so dass man erst 1910 daran ging, geeignete wasserführende Schichten zu suchen, die die Trinkwasserversorgung der Döberner dauerhaft sichern konnten.
Nach vielen negativen Versuchsbohrungen wurde Bohrunternehmer Max Blandow aus Forst schließlich im Quellgebiet der Gosdaer Heide am Standort des heutigen Wasserwerkes fündig. Pumpversuche zwischen dem 12. April und 21. Mai 1912 ergaben ohne Unterbrechung eine tägliche Wassermenge von 1.200 Kubikmetern hervorragender Qualität. Damit war der weitere Weg frei.
Nachdem das damalige Wasserwerksgebäude einfach direkt über die Pumpenschächte gebaut wurde, ging das Wasserwerk vermutlich am 1. Juli 1913 in Betrieb. Erst 1968 wurde ein neues Wasserwerk an heutiger Stelle und ein neuer Hochbehälter auf dem hohen Berg gebaut.
Der Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband (SWAZ) möchte 110 Jahre Wasserwerk Döbern am Samstag, 1. Juli, mit allen Interessierten auf dem Wasserwerksgelände feiern. Neben Führungen durch das neue und modernste Wasserwerk des SWAZ wird es weitere Höhepunkte, wie Fahrzeug- und Filmvorführungen sowie einen Waldwagen des NABU, geben. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.