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Wird der Nationale Geopark Tharandter Wald Realität?

Geplante Grundsteinlegung zum Geopark Erlebnis Tharandter Wald – Crowdfunding-Plattform gestartet
Wanderer auf dem Geologischen Lehrpfad. Hier am Ascherhübel bildeten sich vor zehn Millionen Jahren die Basalte. Zeitweise wurde der Basalt  des Ascherhübels zum Straßenbau verwendet, erwies sich aber als unbrauchbar dafür. Foto: PR

Wanderer auf dem Geologischen Lehrpfad. Hier am Ascherhübel bildeten sich vor zehn Millionen Jahren die Basalte. Zeitweise wurde der Basalt des Ascherhübels zum Straßenbau verwendet, erwies sich aber als unbrauchbar dafür. Foto: PR

 Der Tharandter Wald soll zum Geopark werden. Vor einigen Monaten gründete sich dazu ein Verein. Ohne Gesteine gäbe es keine Berggipfel und Kletterfelsen, kein Porzellan- oder Keramikgeschirr, keine Düngemittel und keine Zahnpasta: Diese Zusammenhänge der Natur zu vermitteln, liegt dem im Juli gegründeten Verein „Geopark Erlebnis Tharandter Wald" zugrunde (WochenKurier berichtete). Der Verein wurde Ende Juli gegründet. Zur Vorsitzenden wurde die Geologin Annett Geppert gewählt, die schon als Studentin im Tharandter Wald unterwegs war. Auf die Fragen, wie Landschaften entstehen, welche Gesteine und Rohstoffe im Untergrund vorkommen und wie Geologie und Böden die jeweilige Landnutzung beeinflussen, will der Verein Antworten geben. Gleichzeitig will er den Titel „Nationaler GeoPark" für den Tharandter Wald und die Umgebung erringen. Die Bezeichnung „Nationaler GeoPark" wird in Deutschland nach Prüfung und der Gewährleistungen bestimmter Qualitätskriterien von der GeoUnion Alfred-Wegner-Stiftung verliehen. Deutschlandweit existieren derzeit 15 Geoparks, in Sachsen sind das der Geopark Porphyrland südöstlich von Leipzig und der länderübergreifende Geopark Muskauer Faltenbogen in der Lausitz.„Was liegt näher als den Tharandter Wald und die Anrainerkommunen mit diesem Titel zu versehen, schließlich liegt bei uns auch noch der Mittelpunkt Sachsens", sagt Vereinsmitglied Rolf Mögel, der als Gästeführer und Hobbygeologe das Gebiet kennt wie kaum ein anderer. Beispielsweise der geologische Lehrpfad „Freilichtmuseum am Porphyrfächer Mohorn-Grund mit seinen 23 Stationen, den der Förderverein „Geologie im Tharandter Wald" als Initiator des geplanten Geoparks eingerichtet hat, sucht seinesgleichen. Hier kann der Wanderer eine Zeitreise durch die Erdgeschichte unternehmen. Schon der Geologe Bernhard von Cotta sagte 1834: „Man möchte wohl behaupten, die hiesige Gegend sei ein Ort, wo die Bildungsgeschichte des gesamten Erzgebirges studiert werden könnte". Ein Kriterium zur Zertifizierung als Nationaler GeoPark ist die Eröffnung eines Besucherzentrums. Das soll in Dorfhain, wo auch der Vereinssitz ist, im Frühjahr 2016 eingerichtet werden. Im Tharandter Wald gibt es eigentlich alles an Gesteinen: Gneis, Pophyr, Sandstein, Basalt und noch viele weniger bekannte Steine. Mit dem Projekt „Steine und Wälder – Bewahren von Leben und Wissen" soll für den Geopark eine symbolische Grundsteinlegung ermöglicht werden. Indem die Gesteine des Jahres auf dem Gelände der ehemaligen Elbaudo GmbH in Szene gesetzt werden, soll den Gästen ein erster Einblick in die Geheimnisse der regionalen Geologie gewährt werden. Zugleich soll sie der Startschuss für weitere Projekte sein. So ein Vorhaben muss finanziert werden. „Deshalb nutzen wir die Crowdfunding-Plattform 99 Funken, eine Initiative der Ostsächsischen Sparkasse Dresden in Partnerschaft mit der Startnext Network GmbH," sagt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Dr. Mareike Eberlein. Die Fördersumme, die eingeworben werden muss, liegt bei 5.750 Euro. Auf „99 Funken" haben Privatpersonen, Vereine, aber auch Institutionen die Möglichkeit, sich öffentlich vorzustellen und um Unterstützer zu werben. Damit trägt die Sparkasse dazu bei, dass sich Menschen in der Region gemeinsam engagieren und zur Gestaltung ihrer Heimat mitwirken können. Infos dazu: www.99funken.de/geopark-tharandter-wald Die Idee des Geoparks findet bereits jetzt großen Anklang. Gerade vor dem Hintergrund der in den nächsten Jahren anstehenden Jubiläen wie 2016 800 Jahre Tharandt und 2017 750 Jahre Mohorn wird die neue Attraktion für Einheimische und Touristen begrüßt.


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