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Was wird aus Emma und Flocke?

Denkmalschutzbehörde gegen Ziegengehege auf dem Bauernmarkt
Holger Tintner mit seinen Schützlingen Emma und Flocke. Foto: Wo

Holger Tintner mit seinen Schützlingen Emma und Flocke. Foto: Wo

Nomen est omen, heißt es nicht umsonst. Der Sächsisch-Böhmische Bauernmarkt in Röhrsdorf hat deshalb ländlichen Charakter, bietet Landwirtschafts- und Obstprodukte an und will vor allem Kindern Tiere erlebbar machen. Neben Meerschweinchen, Kaninchen, Vögeln und einer Schildkröte lädt seit einem Jahr auch ein kleines Streichelgehege mit den Zigenmädchen Emma und Flocke die Besucher ein, die vor allem von Kindern geliebt werden. Rechterhand der großen Obstscheune tummeln sich die   Ziegen in ihrem kleinen Gehege, das Marktleiter Holger Tintner liebevoll mit seiner Familie in jeder freien Minute betreut. Aber wohl nicht mehr lange, denn die untere Denkmalschutzbehörde stößt sich an dem Gehege. „Die Stadt Dohna wurde aufgefordert, das Streichelgehege abzubauen, da eine Tierhaltung auf dem Guts- und Wirtschaftshof nicht vorgesehen sei. Das ist doch absurd“, versteht Holger Tintner die Welt nicht mehr. Laut Tierschutzverordnung dürften die Tier nur in einem festen Haus gehalten werden. Dohnas Bürgermeister Dr. Ralf Müller führt deshalb seit Monaten einen regen Schriftverkehr mit der Denkmalschutzbehörde.  „Wieso Tiere nicht in ein Landwirtschaftsgut gehören, kann ich selbst nicht nachvollziehen. Aber der Knackpunkt ist die Lindenallee, die zum Schlossensemble führt. Und da würde das Streichelgehege stören“, schüttelt auch der Bürgermeister den Kopf. Die Stadt hat sich gegen die Entscheidung gewährt, wird deshalb aber nicht vor Gericht ziehen. Was bleibt, wäre nur eine Umsetzung der Tiere an einen anderen Standort oder sie landen im „Suppentopf“. Letzteres will sich Holger Tintner nicht vorstellen und bei einem anderen Standort hat er Bauschmerzen. Denn vorerst bliebe da nur eine Fläche direkt an der Straße, aber da ist der Bauernmarkt weit entfernt. „Und die Attraktivität des Bauernmarktes lebt doch auch vom direkten Kontakt mit Tieren. Dabei unterstützen uns übrigens auch die Mieter der Künstlercommunity im Schloss. Unser Bauernmarkt versteht sich doch nicht als bloße Verkaufseinrichtung“, begründet Holger Tintner. An einer Holzhütte für die Ziegen und einem anderen Zaun sollte das Projekt nicht scheitern, aber wo sie künftig meckern werden, steht noch in den Sternen.                 (caw) 


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