Eine zweite Chance für Jugendliche
Manchmal kommt man auf Umwegen auch zum Ziel. Und wie am besten, das zeigten die zehn Produktionsschulen Sachsens an ihrem Aktionstag, diesmal im Heidenauer Albert-Schwarz-Bad. Der Name ist in den Schulen Programm. Hier besteht die Woche aus Schulunterricht und Produktionstagen für Jugendliche, denen es in der Schule nicht so leicht fiel oder die Förderschulen besucht haben. Hauptziel ist, Starthilfe ins Berufsleben zu geben. Und das ohne zuviel Druck. Der gute Wille, an der eigenen Zukunft zu basteln, muss aber da sein.
Die Jugendlichen können in dieser sozial behüteten Umgebung Haupt- oder Realschulabschlüsse nachholen, mit etwas weniger Tempo als im regulären Schulalltag. Maximal zwei Jahre dürfen sie bleiben. Beim Herstellen von Produkten oder verschiedenen Dienstleistungsarbeiten testen sie ihre beruflichen Neigungen. So als Köche, Hauswirtschafter, Altenpfleger oder Gärtner. Die Produktionsschulen bemühen sich, die Jugendlichen im Anschluss in eine Berufsausbildung zu vermitteln und die Chancen stehen gut.
Bis es soweit ist, heißt es lernen und die ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln. In der CJD Produktionsschule Heidenau "Der Hofladen" entstehen z.B. aus alten Fahrradreifen neue Fahrradtaschen, in der "Stellwerkstatt" der AWO in Wehlen gibt es eine Wolle- und Filzwerkstatt. Aber auch Hilfe im Nationalpark Sächsische Schweiz, Umweltprojekte und vieles andere stehen auf dem Arbeitsplan. Dafür gibt es ein leitungsbezogenes Taschengeld, eine Monatskarte und mit ein bisschen Mühe den fehlenden Schulabschluss und einen Ausbildungsplatz.