

Für die Christen beginnt am Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit, Katholiken erhalten zusätzlich ein Aschekreuz auf ihre Stirn - als Erinnerung an die eigene Vergänglichkeit und an das ewige Leben nach dem Tod. Zeitgleich ist der 14. Februar im Volksmund der »Tag der Liebenden«.
»Die Wurzeln des Valentinstags am 14. Februar reichen bis in die Antike. Es gab mehrere frühchristliche Heilige, die Valentinus hießen«, berichtet Franziska Dorn aus dem evangelischen Kirchenkreis Niederlausitz. »Heute bezieht man sich beim Valentinstag auf Valentin von Rom. Er erlitt 269 den Märtyrertod, weil er seinem Glauben nicht abschwören wollte. Seine Reliquien wurden in der Kirche und in den Katakomben von San Valentino in Rom aufbewahrt. Während des gesamten Mittelalters war das laut Franziska Dorn ein wichtiger Wallfahrtsort. »Zugleich war der 14. Februar der Tag zu Ehren der Göttin Juno. Juno war die Beschützerin von Ehe und Familie. Schon ab 350 ist die Verehrung des Heiligen Valentin als Patron der Bienenzüchter sowie der Verliebten und Brautleute nachweisbar«, erzählt Dorn. Als Fest der Jugend und der Liebenden wurde ihr zufolge der Valentinstag seit dem späten 14. Jahrhundert zunächst in Frankreich und England begangen - breitete sich aber auch in andere europäische Länder und mit den Auswanderern nach Nordamerika aus. »In Deutschland erklärten 1950 die Blumenhändler den Valentinstag zum ›Tag der offenen Herzen‹«.
In der Woche um den 14. Februar geben die Deutschen durchschnittlich doppelt so viel Geld für Schnittblumen aus wie in einer normalen Woche, hat die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) ermittelt. Männer seien hierbei die fleißigsten Käufer. Laut AMI gaben die Verbraucher 2023 im Durchschnitt knapp 36 Euro für Schnittblumen im Jahr aus. Rosen seien nach wie vor führend in den Schnittblumen-Top-Ten - rund 38 Prozent der Ausgaben für Schnittblumen entfallen auf Rosensträuße. Tulpen würden unmittelbar im Schnittblumen-Ranking folgen.
Der »Tag der Liebenden« klingt nach Hochzeitsglocken. Doch für das Datum gibt es auf Nachfrage keine Voranmeldungen im Standesamt Senftenberg, Lauchhammer oder etwa Calau. In Senftenberg wurde dieses Jahr bisher eine Ehe geschlossen, teilt Stadtsprecherin Andrea Budich mit. »Es gibt zirka 40 Voranmeldungen für 2024. Ein beliebter Tag ist der 24. August. Dazu gibt es keine freien Termine mehr.« In Lauchhammer gab es 2024 bis 30. Januar zwei Hochzeiten, teilt Stadtsprecher Heiko Jahn mit. »Ende Januar hatten wir 38 Voranmeldungen für Eheschließung in diesem Jahr. Ein besonderes Datum ist der 24. April - mit bisher einer Hochzeit.« Bis zum 6. Februar gab es in Calau 2024 bereits zwei Eheschließungen, teilt Stadtsprecher Jan Hornhauer mit: »Aktuell gibt es 16 Voranmeldungen.« Als besonderes Datum für 2024 empfiehlt er am 29. Februar zu heiraten: »Dank Schaltjahr ist die Gefahr, den Hochzeitstag künftig zu vergessen, nur alle vier Jahre gegeben«, erklärt der Sprecher der Witzestadt Calau und blickt mit einem echter Kalauer auf das Monatsende.
»Am Valentinstag schenken wir uns Blumen, Süßigkeiten oder andere kleine Liebesbotschaften. Wir denken daran, unserem Partner oder unserer Partnerin unsere Liebe auch zu zeigen. Aber braucht es dafür einen besonderen Tag?«, hinterfragt Petra Boschan, Sozialarbeiterin und Beraterin in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle Lübbenau. Wie sie berichtet, wollen Paar- beziehungsweise Liebesbeziehung im täglichen Leben gehegt und umsorgt werden, nicht nur am Valentinstag. »Dafür braucht es auch keine Geschenke. Ein liebes Wort hier, Anerkennung oder eine verständnisvolle Geste dort. Häufig geht das im Alltagsstress verloren. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst Zeit füreinander zu nehmen«, sagt Petra Boschan und spricht etwa davon, sich mit dem Liebsten einfach einmal zu einem Spaziergang zu verabreden und dabei miteinander zu sprechen. »Unternehmen Sie etwas zu zweit, planen Sie einen gemütlichen Abend als Paar und schaffen Sie sich so eine Auszeit vom Alltag. Pflegen Sie Ihre Paarbeziehung und dass nicht nur an besonderen Tagen!«, gibt Petra Boschan als Tipp auf dem Weg.
Rück- und Ausblick:
• In jüngster Vergangenheit trafen sich Aschermittwoch und Valentinstag 1934 und 1945.
• Zeitnah passiert das im Jahr 2029 und dann im Jahr 2170 wieder.
Tipp:
• Schlagergottedienst am Valentinstag im evangelischen Kirchenkreis Niederlausitz