

In der vergangenen Woche gab es einen großen Bahnhof mit Ministerpräsident Dietmar Woidke und lokaler Politprominenz am Senftenberger Theater. Grund: Die neue Theaterwerkstatt ist für den Wiedereinzug der Gewerke bereit. Das wurde mit einem Festakt gebührend gefeiert, denn schließlich ist die Theaterwerkstatt das erste Bauprojekt der Lausitz, das mit Mitteln des Strukturwandels gefördert wurde. Immerhin 6,5 Millionen Euro pumpt das Land Brandenburg in das Senftenberger Theater. Über eine Million Euro steuert das Theater selbst bei. Für den langjährigen Technischen Direktor und jetzigen Leiter Haustechnischer Betrieb, Axel Tonn, beginnt mit der Inbetriebnahme des neuen Gebäudes die heiße Phase erst richtig los: „Zuerst werden die Schneiderei und Requisite das neue Gebäude in Besitz nehmen, dann folgen die anderen Gewerke“, beschreibt er die Herausforderung der nächsten Monate.
Moderne Bedingungen
Das Werkstattgebäude der neuen Bühne stammt aus den 1950er-Jahre und beherbergte unter anderem den Malsaal, die Tischlerei, Schlosserei und Requisite. Circa 20 Mitarbeiter sind im technischen Bereich des Senftenberger Theaters beschäftigt, die für die gesamte Bauphase in Interimswerkstätten auf dem Theaterhof beziehungsweise in Hörlitz ihrer kreativen Arbeit nachkamen. Nach dem Fördermittelbescheid im Juni 2021 wurde im März 2022 mit dem Bau begonnen. Mitte Juni vergangenen Jahres wurde dann das Richtfest gefeiert. Mit dem Neubau können in den Werkstätten komplexe Bühnenbilder komplett gefertigt werden. Neu sind ebenfalls mehrere Außenzugänge für die Anlieferung sowie mehrere Lastenaufzüge über alle Geschosse.
Werkstatt erleben
Für das Publikum wird die neue Theaterwerkstatt ab dem 27. September erlebbar, wenn beim diesjährigen FestSpiel „Werkstatt Theater“ die Rolltore geöffnet werden. Unter anderem geht es mit einem Parcours auf eine Erkundungstour durch das neue Werkstattgebäude, das Live-Hörspiel nach dem Roman von Mary Shelley „Frankenstein oder der moderne Prometheus“ ist in der Schlosserei zu erleben, die Uraufführung und das choreografische Projekt „Wellen schlagen“ führt in den Malsaal und das Herzstück des neuen Werkstattgebäudes, der Montageraum, sowie der Malsaal werden zur FestSpielKneipe mit Dancefloor für die Open-End-Party.
Der langjährige Technische Direktor Axel Tonn gab der neuen Werkstatt noch einen Wunsch mit auf den Weg: „Die alte Werkstatt hat 70 Jahre ihre Arbeit gemacht, wenn die neue Werkstatt auch 70 Jahre ihren Dienst tut, haben wir alles richtig gemacht.“