

Vor 12 Monaten gingen im Vestas-Werk in Lauchhammer die Lichter aus. Jetzt könnten sie zeitnah wieder angehen. Das globale Hightech-Unternehmen Svolt will am Standort ein Batteriezellenwerk aufbauen, teilt Kai-Uwe Wollenhaupt, President Svolt Europe mit Sitz in Frankfurt am Main heute vor Ort in Lauchhammer mit. Wie er informiert, haben sie das Gelände, die Anlagen und Infrastruktur von Vestas bereits übernomnmen.
»Für unser Werk in Lauchhammer wollen wir die bestehende Gebäude und die Infrastruktur nutzen. Damit ist dieser Standort ein Brownfield-Projekt, der uns kurzfristig zur Verfügung steht. Das versetzt uns in die Lage, diesen Standort zeitgerecht unseren Anforderungen anzupassen und zu nutzen. Aktuell entwickeln wir hierfür einen Masterplan, der den Zeitplan sowie den nötigen Umbau sowie Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen beinhalten wird«, sagt Kai-Uwe Wollenhaupt. Etwa ein Jahr sei nötig, um den Standort entsprechend herzurichten. Die Produktion soll im Jahr 2025 anlaufen. Da das Projekt sich noch in einer sehr frühen Phase befinde, könne zurzeit noch keine Aussagen zu der Anzahl der Arbeitsplätze und Investitionskosten gemacht werden.
Gleiches gelte für die Themen Wasser, Energie und Verkehr. »Wir können zusichern, dass Svolt im eigenen Interesse bestrebt ist, den Wasser- und Energieverbrauch in den eigenen Werken fortlaufend hinsichtlich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Der schonende Umgang mit Ressourcen und unserer Umwelt ist für uns und unseren Kunden eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig und nachhaltig zu sein. Unser Ziel ist es, wettbewerbsfähige, lokale Lieferketten aufzubauen. Mit der Ansiedlung in Lauchhammer kommen wir diesem Ziel einen weiteren Schritt näher. Die Batteriezellenfabrik in Lauchhammer wird wie die beiden Werke im Saarland zu den modernsten und innovativsten in Europa werden.«
Für Kai-Uwe Wollenhaupt ist der Standort in Lauchhammer ein Meilenstein für den Aufbau von lokalen Batterieproduktionskapazitäten in Europa. »Als Hersteller von Batterie- und Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge und Energiespeicher haben wir uns bewusst für den Innovationsstandort Brandenburg entschieden. Wir wollen ein Bestandteil einer sich im Aufbau befindenden Infrastruktur für Elektromobilität werden. In der Umgebung von Lauchhammer sowie in ganz Brandenburg ist in den vergangenen Jahren ein innovatives Zentrum der Elektromobilität entstanden.«
Lauchhammer werde damit ein weiteres Standbein für die Produktion von Batteriezellen in Europa - als zweites in Deutschland neben dem Saarland. Dort soll auch ein Batteriezellenwerk entstehen sowie zusätzlich ein Montagewerk für Hochvoltspeicher. Dort werden die Batteriezellen zu Speichersystemen montiert. Auch Batteriezellen aus dem Standort Lauchhammer sollen dort verarbeitet werden.
»Mit dem Werk in Lauchhammer können wir aktuelle Kundenprojekte zeitnah bedienen. Es wird einen wichtigen Beitrag dafür leisten, dass wir unsere erweiterten Kapazitätsziele in Europa erreichen können«, berichtet Kai-Uwe Wollenhaupt und fügt an, dass auch ehemalige Vestas-Mitarbeiter dazu ihren Beitrag leisten könnten: »Eine Übernahme früherer Mitarbeiter von Vestas ist denkbar. Mögliche Qualifizierungsmaßnahgmen stimmen wir aktuell ab.«
Lauchhammers Bürgermeister Mirko Buhr ist von dieser zukünftigen Ansiedlung begeistert: »Heute ist ein schöner Tag. Es ist der bedeutendste Tag seit einem Jahr. Die ehemaligen Mitarbeiter von Vestas können arbeitsmäßig wieder ein zu Hause finden. Und wir als Stadt hoffen natürlich zusätzlich auf neue Einwohner.«