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Stadspaziergang mit Forschungs-Wow-Effekt

Senftenberg. Beim Stadtteilspaziergang standen BTU, Sportplatz und ein Besuch beim THW auf dem Programm.

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Die Stadtteilspaziergänger haben vom General Manager Prof. Dirk Roggenbuck erfahren, woran in Senftenberg geforscht wird.

Die Stadtteilspaziergänger haben vom General Manager Prof. Dirk Roggenbuck erfahren, woran in Senftenberg geforscht wird.

Foto: Andrea Budich

Einer Senftenberger Innovation, die weltweit in 70 Ländern beim Aufspüren seltener Autoimmunerkrankungen zum Einsatz kommt, waren Senftenberger vergangene Woche auf der Spur. Sie erkundeten bei einer geführten Stadtrunde mit Bürgermeister Andreas Pfeiffer das Wohnviertel rund um BTU, Niederlausitzhalle und dem Technischen Hilfswerk. Das Geheimniss, was hinter den großen Fensterfronten im Innovationszentrum auf dem BTU-Campus passiert, lüftete Professor Dirk Roggenbuck. Für den Aufbau einer eigenen Produktion von Testbestecks für die serologische Diagnostik haben die von ihm geführten Berliner Firmen Medipan GmbH und GA Generic Assays GmbH in den vergangenen Jahren mehr als eine Million Euro investiert. Eine Innovation mit weltweitem Wow-Effekt. Mit einem einfachen Pieks können Ärzte jetzt ohne lange Diagnostikzeiten herausfinden, um welche Autoimmunkrankheit es sich genau handelt. Die in Senftenberg dafür entwickelten komplizierten Testverfahren stehen beispielhaft für innovative Forschungsergebnisse. Weil das Interesse der Anwohner für die geheimen Forschungen groß ist, verspricht Geschäftsführer Prof. Dirk Roggenbuck einen Tag der offenen Tür im Innovationszentrum. »Wir wollen gern zeigen, was in Senftenberg produziert und weltweit begehrt ist«, verspricht er den begeisterten Anwohnern.

 

Tradition hat der Senftenberger Stadtteilspaziergang auch, weil er beste Gelegenheiten bietet, auf kurzem Draht mit dem Bürgermeister und den Amtsleitern ins Gespräch zu kommen. Fehlende Fahrrad-Service-Stationen im Stadtgebiet und am Hafen, zu wenige Bänke und Papierkörbe speziell im BTU-Viertel kommen genauso zur Sprache wie Nachfragen zum Winterdienst. Auf dem grünen Kunstrasen vom Senftenberger FC im Michael Bautz Sportpark wird von der Vereinsvorsitzenden Katja Beuthan ein fehlender Vereinsraum für die immerhin 220 Mitglieder angesprochen. Auf der Wunschliste von Senftenbergs Fußballern stehen auch Sitzgelegenheiten und Schattenspender auf ihrem Sportgelände. »Es fehlen auch Transportmittel für Kinder«, bringt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Philipp Rother einen weiteren Wunsch ins Gespräch. Die Botschaft des Bürgermeisters in der Niederlausitzhalle kommt beim Stadtteilspaziergang besonders gut an: Auch wenn er noch keine fertige Lösung präsentieren kann, soll die Halle auf jeden Fall erhalten bleiben. Nicht als Multifunktionshalle für Kongresse und Messen, sondern als Sportstätte, in der später auch die Sportlehrer-Ausbildung der Studierenden stattfinden soll. »Wir sind da intensiv dran und kämpfen um Fördermittel«, sagt Andreas Pfeiffer vor den Senftenbergern, die auf den Rängen Platz genommen haben. Der Sanierungsbedarf ist indes enorm. Erste grobe Schätzungen gehen von einer Bausumme zwischen 10 und 20 Millionen Euro aus.

 

 Die unter Denkmalschutz stehende Niederlausitzhalle wird vom TSV Senftenberg bewirtschaftet – einem der ganz wenigen Leichtathletikvereine, die es in der Region noch gibt. Nach einem Zwischenstopp im DRK-Wohnpark, endete der Stadtteilspaziergang auf dem Hof des THW-Ortsverbandes Senftenberg. Auf die 55 Kameraden ist immer dann Verlass, wenn es zu gefährlichen Großschadenslagen kommt. In Senftenberg, im Landkreis, aber auch bundesweit. Künftige Unterstützung bei kommunalen Schadenslagen haben Zugführer Tino Sturm und Bürgermeister Andreas Pfeiffer vereinbart. »Bei schweren Stürmen und Hochwasser werden wir diesen Joker ziehen«, erklärt Stadtwehrführer Frank Albin.

 


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