

„Es ist ein interessantes Objekt mit einer guten Lage am Markt. Senftenberg als ‘Staatlich anerkannter Erholungsort’ und mit einem eigenen Hafen hat Entwicklungspotential. Da macht so eine Investition für uns durchaus Sinn“, erzählen Carsten und Gisa Bartsch. Sie sind seit 30 Jahren in Guteborn ansässig und gründeten vor 26 Jahren ein Planungsbüro. Seit eineinhalb Jahren haben sie den Vorbesitzer des Wohn- und Geschäftshauses Markt 15 arbeitstechnisch begleitet. „Dabei haben wir uns in das Objekt verliebt. Es hat Charme. Besonders das historische Kreuzgratgewölbe wieder herzustellen hat uns gereizt“, sagt Gisa Bartsch und fügt an, dass sie keine Angst vor das denkmalgeschützte Gebäude haben: „Wir haben bereits viele alte Gebäude in Ruhland und Senftenberg saniert, arbeiten schon lange mit der Denkmalbehörde zusammen und wissen was uns erwartet. Solche Herausforderungen gehören berufsbedingt zu unserem Alltag.“
Zwischen Torhauscharakter und Kreuzgratgewölbe
Carsten und Gisa Bartsch haben das Objekt im Oktober 2016 gekauft. Sie wollen das Einzeldenkmal in seiner bestehenden Struktur mit drei Geschossen erhalten. Besonders am Herzen liegen ihnen der Torhauscharakter aus dem Jahr 1717 und das Kreuzgratgewölbe. Beide Elemente sollen zukünftig wieder richtig zur Geltung kommen. Im zirka 80 Quadratmeter großen Erdgeschoss soll sich nach ihren Vorstellungen Gewerbe jenseits der Gastronomie ansiedeln. Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen auf insgesamt 329 Quadratmeter sechs Ferienwohnungen mit bis zu zwölf Betten entstehen. Zudem werden anbei acht Stellplätze für Fahrzeuge geschaffen.
Kosten: 1,1 Millionen Euro
Wie Carsten Bartsch berichtet, befindet sich das Gebäude leider in einem sehr schlechten Bauzustand: „Man erkennt deutlich, dass viele Jahre nichts an dem Objekt gemacht wurde. An einigen Stellen wurden bereits Notsicherungen durchgeführt. Besonders der Dachstuhl ist sehr kaputt und muss erneuert werden.“
Baubeginn soll laut Carsten Bartsch im März dieses Jahres sein. In Vorbereitung dazu seien die baufachliche Prüfung sowie weitere Untersuchungen eines Restaurators. Mit der bestehenden Baugenehmigung aus dem Jahr 2012 könne dann die Sanierung beginnen. Diese würde laut Carsten Bartsch 1,1 Millionen Euro kosten. Etwa ein Drittel davon könnten durch Fördermittel aus dem Programm Innenstadtsanierung durch Bund, Land und Stadt abgedeckt werden.
Ende des Jahres soll alles fertig sein
„Fördermittel, die für solche Sanierungen ausgegeben werden, sollen private Investoren unterstützen, um damit den kultur-historischen Bestand in einer Innenstadt zu erhalten“, informiert Andrea Fischer, Leiterin Stadtplanungsamt Senftenberg.
Bautagebuch informiert über Verlauf
Bis Dezember 2017 soll laut Carsten Bartsch die komplette Maßnahme umgesetzt sein. „Das Interesse in der Bevölkerung ist groß. Wenn wir vor Ort sind fragen uns die Leute, wann es mit der Sanierung losgeht. Aus diesem Grund führen wir im Internet auch ein Bautagebuch. Dort können sie sich über den aktuellen Stand informieren“, erzählt er. Die Internetadresse lautet www.markt15-senftenberg.de.
40 Meter hoher Kran auf dem Markt
Während der Bauphase werde übrigens ein 40 Meter hoher Kran zum Einsatz kommen und den Markt etwas verkleinern. Wie Andrea Fischer berichtet, war das Gebäude bis Mitte der 90er Jahre noch bewohnt. Seit 1996/97 stehe es leer. Es gehöre zu den ältesten Gebäuden im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Laut Carsten Bartsch existierten Teile des Kellers bereits vor 1675.
(sts)