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Handarbeit: „...geformt, gedreht, gebrannt“

Im Rahmen des diesjährigen Themenjahres von Kulturland Brandenburg „handwerk zwischen gestern und übermorgen“ präsentiert die Slawenburg Radusch unter dem Titel „gemacht von hand – geformt, gedreht, gebrannt“ Töpferei des Mittelalters in der Niederlausitz. Das teilt der Slawenburg Raddusch e.V. mit.

Entsteht die Keramik wie seit der Jungsteinzeit noch bei den frühen Slawen immer nach dem gleichen Schema und wird frei aufgebaut, kennen die Slawen seit dem 8. Jahrhundert bei uns die drehbar gelagerte Töpferscheibe. Mit dem Beginn des hochmittelalterlichen Landesausbaus auch in der späteren Niederlausitz bringen die Neusiedler verbesserte Technologien bei Töpferei und Keramikbrand auch in unsere Region. In einer nur wenige Jahrzehnte dauernden Verschmelzung von Töpfereitraditionen aus Nordwesten, Südwesten und einheimischen slawischen Handwerk entsteht im 13. Jahrhundert die hochmittelalterliche Keramik der Niederlausitz. Neben der heute noch gebräuchlichen schnell rotierenden Töpferscheibe verbessern vor allem der Aufschluss hoch qualitätvoller Tonvorkommen (Flaschenton) und der Brand in technologisch immer ausgereifteren Brennöfen die Ware. Schließlich wird seit dem 14. Jahrhundert erstmals Steinzeug produziert. Diese Entwicklung wird in einer kleinen Sonderausstellung aufgezeigt. Die ausgestellte Keramik stammt unter anderem aus den umfangreichen Dorfkerngrabungen von Klein Görigk (Tagebau Welzow-Süd) und Horno (Tagebau Jänschwalde). Außerdem werden erstmals Funde aus der bis zur Ausgrabung in den 1990er Jahren in Vergessenheit geratenen Töpferei von (Neu)Petershain präsentiert. Im Rahmen von Kulturland Brandenburg wurde gemeinsam von den Museumspädagogen beider Häuser - der Slawenburg Raddusch und der Museen des Landkreises Oberspreewald-Lausitz in Lübbenau und Lehde - ein Verbundprojekt entwickelt. Das Projekt beschäftigt sich mit Handwerk an den drei Standorten und wendet sich vor allem an Familien mit Kindern. Hier kann gerätselt, mitgemacht und angefasst werden – am Schluss warten Preise auf die Teilnehmer. Das zugehörige Ausstellungsbegleitheft „Ran ans Werk! 19 x Hand anlegen in drei Museen“ liegt ab dem 15. Juli auch erstmals in der Slawenburg Raddusch aus. Eröffnet werde die Ausstellung am Freitag, 15. Juli, um 15 Uhr in der Slawenburg Raddusch. Die Slawenburg Raddusch ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.


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