

Es war wohl die letzte Grundsteinlegung für Andreas Fredrich in seinem Amt als Bürgermeister von Senftenberg. Um so stolzer war er, als er verkünden konnte, dass die Stadtverordneten aufgrund der Kostenexplosion bei Rohstoff- und Energiepreisen noch einmal tief ins Portemonnaie griffen und 2,6 Millionen Euro bereitstellten: »Es gab nur drei Nein-Stimmen«, freut sich das Stadtoberhaupt. Derzeit werden die Gesamtkosten auf circa 11 Millionen Euro beziffert. Aus dem Fördertopf des Bundes für die Sanierung kommunaler Einrichtungen gab es 2,87 Millionen Euro.
Die beliebte Freizeitoase hat eine lange Bade-Geschichte in Senftenberg. Ende der 1970er-Jahre als Volksschwimmhalle in Betrieb genommen, wurde das Hallenbad 1995 zum Erlebnisbad umgebaut. Die Baukosten beliefen sich damals auf 12 Millionen D-Mark. Es entstanden so 655 Quadratmeter Wasserfläche und drei Hallen- und zwei Außenbecken. Aber auch diese Maßnahmen sind in die Jahre gekommen: »Mit über 25 Jahren Betriebszeit ist die Erneuerung folgerichtig«, lässt sich Steffen Junghannß, Leiter des Erlebnisbads, vernehmen.
Grundsätzlich wird sich an der Größe der Wasserfläche und den drei Hallen- und zwei Außenbecken nicht viel ändern. Die komplette Beleuchtungsanlage wird auf LED-Technik umgerüstet werden. Auffälliger hingegen werden die Modernisierungen für den Besucher im neuen Umkleide- und Sanitärbereich sein. Eine Maßnahme, die für den Badegast nicht unbedingt sichtbar, ist der neue Sozialtrakt für die Mitarbeiter.
Neben den Erneuerungen wird das Bestandsgebäude einer genauen Prüfung unterzogen und notwendige Reparaturmaßnahmen durchgeführt. Der Außenputz wird saniert und fällige Dachreparaturen werden vorgenommen. Bei der Glasfassade soll es Erneuerungen mit energiesparenden Glasflächen geben. Weiterhin wird der Kontrollraum im Bad versetzt, damit eine optimale Kontrolle des Badegeschehens möglich ist.
Beim Baustart im Mai dieses Jahres waren 18 Monate eingeplant: »Wegen der aktuellen Situation im Bausektor ist die tatsächliche Bauzeit sehr schlecht einzuschätzen«, stellt Bürgermeister Fredrich klar. Immerhin umfasst die gesamte Baumaßnahme in der Ausschreibung 44 Einzellose. Bis zum Ende des Jahres sollen 33 Lose ausgeschrieben werden und bereits 28 Lose an Firmen vergeben sein. Der Bereich des Eingangs- und Funktionsgebäudes hat sozusagen mit der Grundsteinlegung Baufreiheit erlangt, sodass mit der Fertigstellung des Rohbaus für Ende Januar 2023 zu rechnen ist. Obwohl sich durch den verzögerten Fördermittelbescheid der Baustart hinauszog und trotz der aktuellen Lage auf dem Bausektor rechnen alle Beteiligten mit einer Wiedereröffnung Ende des Jahres 2023.