

Schon seit drei Jahren unterstützen die Brandenburger Biosphärenreservate Spreewald und Flusslandschaft Elbe den Aufbau von Biosphärenreservaten in Myanmar, aktuell insbesondere die Ausweisung eines Biosphärenreservates am Indawagyi-See im Norden des Landes, heißt es. Mit Förderung des Bundesumweltministeriums und der Michael-Succow-Stiftung sei 2015 gemeinsam der Antrag zur Anerkennung des Indawagyi-Sees als Biosphärenreservat bei der UNESCO erarbeitet worden. Umweltbewusstsein verbessern Jetzt sollen die dringendsten Herausforderungen im Schutzgebiet im Norden des Süd-Ost-Asiatischen Landes angegangen werden: Die Verbesserung des Umweltbewusstseins der Bevölkerung, sei es bei der Fischerei, dem Umgang mit Müll oder dem Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft. Die Gäste, darunter zwei Vertreter des Ministeriums für Natürliche Ressourcen und Umweltschutz sowie zwei Mitarbeiter der Naturschutz-Organisation Fauna-Flora-International, die bereits seit vielen Jahren in Myanmar tätig ist, lernen in Brandenburg neue, interaktive Methoden der Umweltbildung kennen. Auch die Aktivierung der Schüler zur Mitarbeit im Natur- und Umweltschutz mit modernen Kommunikationsmethoden wurde vorgestellt. Im Ergebnis wird ein Bildungskonzept für das neue Biosphärenreservat in Myanmar entstehen. Probleme durch Tagebau Beim Aufenthalt im Biosphärenreservat Spreewald stehe das Zurückhalten der Eisenocker-Schlämme aus den ehemaligen Braunkohletagebauen im Mittelpunkt des Interesses. In Myanmar werden Gold und Jade im Tagebauverfahren abgebaut und dadurch Zuflüsse des geschützten Indawagyi-Sees mit ähnlichen Sedimenten belastet, was große Schäden an der Gewässerfauna verursacht. An den Grubenwasserreinigungsanlagen Vetschau und Eichow werde den Gästen im Zusammenwirken mit Experten der BTU Cottbus-Senftenberg, des Wasser- und Bodenverbandes Oberland Calau und der LMBV die Funktionsweise der Sedimentrückhaltung erläutert. In einem nächsten Schritt soll in Myanmar eine Machbarkeitsstudie zur Sedimentrückhaltung durchgeführt werden. Brandenburg nimmt Verpflichtung wahr Weltweit seien 669 UNESCO-Biosphärenreservate in 120 Ländern im Weltnetz zusammengeschlossen. Auf dem 4. Weltkongress der Biosphärenreservate in Lima im April 2016 wurde eine engere internationale Zusammenarbeit beschlossen, heißt es. Brandenburg nehme hier für Deutschland die Verpflichtung wahr, gerade ein Land im gesellschaftlichen Umbruch zu unterstützen und seine hervorragenden natürlichen Ressourcen nachhaltig zu nutzen und zu entwickeln. Dies sei, wie die Entwicklung in den Biosphärenreservaten Schorfheide-Chorin und Spreewald zeige, mit dem 1990 zur Zeit der Wende ausgerufenen Nationalparkprogramm bereits einmal gelungen. Weitere Informationen zum Thema gibt es HIER und HIER.