Verena Farrar/ PM

Zukunftskonferenz mit Ehemaligen in Meißen

Meißen. Die Stadt Meißen und der Verein "1.100 Jahre Meißen"suchten den Austausch mit Altafranern auch für den Blick in die Zukunft.


Geschichte und Zukunft bei Konferenz

Geschichte und Zukunft bei Konferenz

Bild: Stadt

Vor wenigen Tagen  fand in den altehrwürdigen Hallen der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig die zweite Zukunftskonferenz der Altafraner statt. Während zeitgleich die Neuafraner in Meißen begrüßt wurden, trafen sich die Alumni des Landesgymnasiums Sankt Afra in der Jahnallee Leipzig, um über „Räume der Zukunft” zu sprechen. Betrachtet wurde insbesondere der öffentliche Lebensraum.

 

Einer der Workshops wurde speziell unter ein Meißner Thema gestellt: „Zukunft bauen: Nachhaltige Wohnformen: Umbaukultur und Stadtgestaltung zum Mitmachen – eine Vision für Meißen-Cölln“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops waren zum Großteil selbst in Meißen zur Schule gegangen und hatten daher fast alle einen persönlichen Bezug zur Domstadt. Viele von ihnen studieren oder arbeiten heute in den Bereichen Architektur und Stadtgestaltung oder Nachhaltigkeit und sind in vielerlei Hinsicht mit der Veränderung von Lebensanspruch und Wirklichkeit befasst. In der Neuen Leipzig-Charta ist dies so formuliert:

„[...]Dabei gilt es, die transformative Kraft von Städten in den Fokus zu rücken. Die Anpassungsfähigkeit der Städte an sich verändernde Rahmenbedingungen soll gestärkt werden, um so sicherzustellen, dass aktuelle und zukünftige Herausforderungen bewältigt und Chancen des Wandels genutzt werden können. [...]”

 

Katja Lamnek, Stadtarchitektin der Stadt Meißen, stellte den Ist-Zustand im heutigen Meißen Cölln vor und skizzierte die Gegebenheiten vor Ort, ohne auf etwaige bisherige Planungen und Gedanken einzugehen. Ziel war es, den Ideen und Fantasien der Anwesenden ausreichend Freiraum zu geben, wie sie ein solches Quartier gestalten würden. Vor allem der Aspekt, wie man junge Menschen, Lernende und Studierende in einer Stadt halten kann und welche Lebensformen der Zeitgeist hervorbringt, bewegte die Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer – weg von der Familie im nur zeitlich begrenzt benötigten Wohnraum zur Aneignung gemeinschaftlich genutzter Flächen im öffentlichen Raum. Die Stadtarchitektin war überrascht von den Anregungen, die ihr entgegengebracht wurden: “Es ist beeindruckend, mit welcher Energie und Tiefe junge Menschen, die wahrlich einer anderen Generation entspringen sich einbringen.“

 

Gemeinsam mit Simone Panitz, die immer wieder den Bezug zu den verschiedenen Arbeitsgruppen des Vereins 1.100 Jahre Meißen e. V. herstellen konnte, auf dessen Netzwerkarbeit die Beteiligung der Stadt an der Zukunftskonferenz zurückzuführen ist, gelang es, genau das abzubilden, was sowohl vom Verein 1.100 Jahre Meißen e. V. gewünscht als auch in der Leipzig-Charta festgehalten ist: Bürgerbeteiligung!

 

Dort heißt es: „Allen Bevölkerungsgruppen soll nicht nur Teilhabe ermöglicht werden. Vielmehr soll Stadtentwicklung zu einer Sache aller gemacht werden, Projekte und Programme sollen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt werden. Dies drückt sich in der konsequenten Ausrichtung auf das Gemeinwohl sowie die Verantwortung von Städten im Bereich des Klimaschutzes und der Umweltgerechtigkeit aus.”

 

Und so ist das schönste und vielleicht prägendste Zitat der Veranstaltung jenes, welches dieser Tage auch besonders auf die Einweihung der Jahnhalle Meißen angewendet werden kann: “Orte entstehen nicht aus dem Angebot heraus, sondern aus der Beziehung, die man zu ihnen hat.”


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