Wohnung für Meise und Spatz

Meißen. Fast 50 Nistkästen für heimische Vögel hängen jetzt am Randes des Naturschutzgebietes Nassau, am Langen Graben, in Meißen. Gebaut und angebracht wurden sie von engagierten Menschen mit Behinderung und vielen Ehrenamtlern.

Beim Anbringen der letzten Nistkästen legten Inga Skambraks, Leiterin Amt für Stadtplanung und -entwicklung, Daniel Pick - dessen Firma, die UKA GmbH & Co. KG, die Kosten für die Herstellung der fast fünfzig Nistkästen am »Langen Graben« finanzierte und DRK-Werkstattleiter Michael Druch (r.), selbstverständlich persönlich Hand an. So hat auch Familie Kohlmeise eine neue Wohnung (Nr. 37) bekommen.

Bild: Farrar

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Kürzlich fand der letzte von insgesamt drei Aktionstagen auf und rund um das Gelände der DRK-Werkstätten Meißen an der Ziegelstraße statt. Im Mittepunkt standen heimische Vögel, die leider immer weniger geeignete Nistplätze in der Region finden. Nadja Stoschek, die Regionalkoordinatorin des DVL-Landesverbandes Sachsen e.V., hatte sich als Hydrobiologin für das Projekt viele Ideen gemacht und bei der Umsetzung die Hilfe vieler Beteiligter erhalten. Allen voran den Menschen mit Behinderungen, die die verschiedenen Nistkästen gebaut und auch angebracht haben. Entstanden ist ein Pilotprojekt »Nistkastenstrecke am Langen Graben«.

»Es ist erstaunlich, was hier in kurzer Zeit mit unseren Partnern aus Wirtschaft, Behörden und Vereinen auf die Beine gestellt wurde. In unserer heutigen Zeit sind solche positiven gesellschaftlichen Signale besonders wichtig und finden hoffentlich viele Nachahmer«, so Werksdtattleiter Michael Druch beim Anbringen des letzten Nistkastens. Dieses besondere Projekt wäre ohne die Unterstützung des Meißner Regionalbüros des DVL-Landesverbandes Sachsen e.V., der Stadt Meißen, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Meißen, der DRK Werkstätten Meißen und ohne die freundliche Unterstützung durch UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG nicht realisierbar gewesen. Sie übernahmen die Finanzierung.

Das Anleigen des Projektes ist es, die Bruterfolge heimischer Vogelartenaktiv zu unterstützen und damit zum gelebten Naturschutz beizutragen. An geeigneten Stellen angebracht wurden Nistkästen für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter wie Meise, Kleiber, Star, Sperling und Rotkehlchen. Damit die Brutplätze nicht durch Nesträuber zur ökologischen Falle werden, wurden alle Nistkästen speziell und individuell von der Holzwerkstatt des DRK in Meißen angefertigt. So bekamen die Vogelhäuschen spezielle Einflugöffnungen, Dächer mit extralangem Dachüberhang oder Barriereleisten. »Uns war wichtig, dass der Waschbär oder andere Nesträuber nicht ins Nest greifen können und unsere heimischen Vögel sicher bei uns in der Nachbarschaft brüten können«, so der Werkstattleiter.

Das Projekt ist mit dem Anbringen der Kästen aber nicht abgeschlossen. »Die Kästen müssen regelmäßig kontrolliert und nach der Brutphase für den neuen Einzig gereingt werden«, erklärt Nadja Stoschek. Dafür wurde eine langfristige Kooperation mit der Naturschutzstation Hahnemannzentrum Meißen geschlossen.

Weitere Infos zum Projekt:

... und einen Blick in dessen Zukunft findet man hier: www.regiocrowd.com/dresden-elbland/zeitengagement/installation-einer-nistkastenstrecke-entlang-des-langen-graben-meissen-mit-waschbaerschutz/