

Mit 16 Metern Durchmesser und vier Metern Höhe ist der Elbedome in Magdeburg eines der größten 360-Grad-Visualisierungssysteme für virtuell-interaktive Inhalte in Europa. »Wir können hier sowohl die Wände als auch den Boden vollflächig mit dreidimensionalen Objekten bespielen«, erklärt der Leiter des Elbedomes, Steffen Masik. »Insgesamt schaffen wir ein Rundum-Panorama und eine Boden-Projektionsfläche von über 450 Quadratmetern.«
Diese Visualisierungsmöglichkeiten machen sich die Projektverantwortlichen für den Bau des neuen Walzwerkes von Feralpi Stahl in Riesa zunutze. Aktuell befindet sich das ressourcenschonende Walzwerk noch in der Detailplanung – 2024 soll hier der erste Stahl gewalzt werden. Die Visualisierung wird daher vor allen Dingen zur Optimierung der Anlagenkonfiguration für die zukünftige Instandhaltung genutzt, wie Werksdirektor Uwe Reinecke berichtet. »Dank des digitalen Zwillings können wir mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch das Walzwerk gehen, mögliche Problemstellen finden und natürlich die Planung entsprechend anpassen.« Auch im Betrieb wird der digitale Zwilling viele Vorteile mit sich bringen, wie Bernd Fischer, Leiter Projektmanagement Walzwerk B bei Feralpi Stahl in Riesa, weiß. »Instandhaltung ist unser Fokus Nummer eins, aber natürlich können wir so auch neue Kollegen direkt mit der Umgebung vertraut machen. Und wir können uns Prozesse in einer Simulation anschauen, die weit weniger Gefahren in sich bergen.«
Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Architekten oder Städteplanern und dem Elbedome ist denkbar einfach: Die geplanten Modelle können im korrekten Format direkt an den Elbedome übergeben und dann in die Fläche projiziert werden. Im Zweifel unterstützt das Elbedome-Team auch bei Feinheiten. »Wir haben Feralpi Stahl beispielsweise beim Umgebungsmodell geholfen«, so Steffen Masik. »Unser Modell zeigt, wie sich das neue Walzwerk in die Umgebung einfügen wird. Die Simulation gewinnt damit noch einmal mehr an ‚Echtheit‘.«
Auch die italienischen Kollegen um den Präsidenten der Feralpi-Gruppe, Giuseppe Pasini, zeigten sich von den technischen Möglichkeiten beeindruckt: »Es ist toll, dass wir diese Innovationen für die Detailplanung unseres neuen Walzwerks in Riesa nutzen können«, so Giuseppe Pasini. »Es war ein beeindruckendes Erlebnis, mittels der VR-Brille heute schon im neuen Walzwerk stehen zu können.«