

»Bei uns bleiben auch in diesem Schuljahr vier Vollzeit-Stellen unbesetzt«, erklärt Schulleiter Edmund Weigl der Oberschule »Am Sportzentrum Riesa«. Dabei gebe es grundsätzlich vereinzelt Interesse, es fanden auch schon konkrete Bewerbungsrunden statt, leider nicht immer erfolgreich. Das Konzept oder die Bedingungen an der Schule seien nicht die wichtigsten Kriterien, in der Regel ist das die geographische Lage und die tägliche Anreisedauer. »Üblicherweise gibt die künftige Lehrkraft nicht nur eine einzelne Bewerbung ab. Am Ende wird das jeweilig beste Angebot realisiert«, fügt der Schulleiter aus seinen Erfahrungen an. Für ihn bleibt dabei nur, die fehlenden Unterrichtsstunden mit »ausgeliehenen« Lehrern wenigstens teilweise abzusichern: »Die aktuell verbleibenden Lücken werden durch sogenannte Abordnungen (fünf Lehrkräfte von anderen Schulen, die vier bis sieben Stunden unterrichten) vor allem in den Vor- und Abschlussklassen geschlossen. Der Unterricht müsse nach Absprache mit dem Kulturministerium priorisiert werden, um den Abschluss der Schüler nicht zu gefährden. »Weiterhin haben wir Personen im Bereich der Ganztagsangebote verpflichten können und Neueinstellungen im laufenden Schuljahr seien auch vorgesehen, eine feste Zusage gibt es bereits.
Stand heute gibt es also noch einzelne Lücken in verschiedenen Fächern, die die Lehrerschaft mit viel Engagement und pädagogischem Geschick bestmöglich ausgleichen will. Gern dürfen sich berufswechselwillige Personen über Perspektiven an einer Oberschule bei uns informieren«, so der Schulleiter optimistisch.
Bereits zum Ende des Schuljahres haben die Schüler und Lehrer mit einem Flashmob vor der WT-Arena auf ihre fehlenden Lehrer aufmerksam gemacht (wir berichteten).
Über ähnliche Probleme berichtet auch Schulleiterin Silke Arlt von der Oberschule Gröditz. Es fehlen Lehrer, so dass viele Stunden in den Fächern Mathematik, Physik, Informatik und Englisch auch in diesem Schuljahr gestrichen werden müssen. Teilweise werden einige Stunden von ausgeliehenen Lehrern abgesichert. Gemeinsam hatte man mit dem Kultusministerium während der Ferien gearbeitet, um einen planmäßigen Start mit einem gekürzten Stundenplan hinzubekommen. Es fehlen auch hier Bewerber für den Lehrerberuf, das ist immer wieder auf die schlechte Erreichbarkeit der Schulen fern ab der großen Zentren zurückzuführen. »Wir brauchen mindestens drei Vollzeit-Lehrer, perspektivisch sogar noch mehr, denn auch von Eltern- und Erziehungszeiten oder Krankheiten sind wir nicht gefeit«, so die Schulleiterin, und weiter: »jeder Lehrer, der uns zeitweise aushilft, rettet uns in diesem Moment den Stundenplan, aber jeder abgeordnete Lehrer reißt an seiner Stammschule auch eine Lücke, die dann dort gefüllt werden muss«. Einen Lehrerüberfluss gebe es wohl an keiner Schule der Region.
Positiver sieht es am Städtischen Gymnasium Riesa aus: »Für dieses Schuljahr sind wir eigentlich gut aufgestellt«, fasst der stellvertretende Schulleiter Uwe Holtzer zusammen Drei von vier Stellen konnten an der weiterführenden Schule im Riesaer Zentrum besetzt werden. »Durch das Programm ›Unterrichtsversorgung‹ konnte ein Teil der offenen Stellen abgedeckt werden«, fügt er abschließend an.
Ebenfalls positiv, was die Unterrichtsabsicherung betrifft, ist die Trinitatis-Grundschule ins neue Schuljahr gestartet: »An unserer Grundschule sind zwölf Lehrerinnen beschäftigt. Das bedeutet, wir haben aktuell keine offenen Lehrerstellen und der Unterricht ist in allen Fächern abgedeckt«, erklärt Schulleiterin Annett Franzke. »Da wir aber im Laufe des Schuljahres eine Kollegin in den Ruhestand verabschieden werden, suchen wir dann aber ab kommendem Schuljahr nach einer engagierten Grundschullehrerin, die das besondere Konzept der Trinitatisschule mitträgt und vor allem mitgestalten möchte. Wer sich für die Tätigkeit interessiert, kann sich direkt an uns wenden«, fügt sie an.