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Schienenverkehr brachte 150 Menschen auf die Straße

Mit einer letzten Demonstration am vergangenen Samstag wurde gegen die Einstellung der Regionalbahnlinie 110 (Meißen-Döbeln) protestiert.

Mit der Demonstration, an der ca. 150 Menschen teilgenommen hatten, konnte die Abbestellung der RB 110 zwar nicht mehr verhindert werden, aber zumindest wurde ein Zeichen gesetzt, dass diese Abbestellung gegen den Willen vieler Bürgerinnen und Bürger durchgesetzt wurde. Mit der Abbestellung des Personennahverkehrs auf dieser Strecke durch die Verkehrsverbünde VVO und VMS sind die Städte Roßwein und Nossen sowie die angrenzenden Gemeinden vom Eisenbahnnahverkehr komplett abgeschnitten", sagte Katja Meier, die verkehrspolitische Sprecherin der sächsischen Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Ihrer Ansicht nach werde die Region Nossen ohne Bahnanbindung insbesondere als Wohn- und Arbeitsort künftig geschwächt. Grund für die Abbestellung der Linie war ihre Unwirtschaftlichkeit. Hohen Bereitstellungskosten standen nur wenige Fahrgäste gegenüber. Mit dem Fahrplanwechsel der Bahn greift inzwischen das neue Busnetz Nossen. "Der Bus ist keine wirkliche Alternative. Nicht nur, dass es viel länger dauert und ein neues Tarifwirrwarr entsteht, der Bus ist auch viel unattraktiver als die Bahn. Wenn man in andere Regionen Deutschlands schaut, sieht man es eindrücklich: mit dem Ersatz einer Regionalbahnstrecke durch eine Busverbindung verliert der ÖPNV bis zur Hälfte seiner Fahrgäste", so Meier weiter. Die Strecke Döbeln - Meißen wurde nun von der Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie (NRE) übernommen, so dass die Schieneninfrastruktur erhalten bleibt. "Bei entsprechendem politischen Willen seitens der Verkehrsverbünde wäre eine Reaktivierung für den Schienenpersonenverkehr möglich, so dass für die Strecke noch ein Funken Hoffnung besteht", erklärte Meier weiter.  Der erste Zug rollte im Jahr 1868 auf der landschaftlich schönen Strecke. Foto: privat


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