Polarlichter über Riesa
Schon in der Abenddämmerung des 23. April konnte man ab 21 Uhr deutliche Beamer im Nordhimmel erkennen und Kontrollfotos lieferten sofort den endgültigen Beweis: Polarlicht über Riesa. Auf Bildern wurden sofort weitere rote Vorhänge, ein kräftiges grünes Band und einzelne Beamer sichtbar, welche sich bis in den Zenit hinaus ausdehnten.
Mit der Dunkelheit kamen dann deutlichere Strukturen hervor, welche schlichtweg beeindruckend waren. Deutliche strahlenförmige grüne Bögen, schwach rotviolette diffuse Flächen und sehr markante, wiederkehrende grüne pulsierende Flächen waren ausmachen. Bis kurz vor 23 Uhr gab es starke Aktivitäten und viele Menschen konnten sich das Spektakel am Himmel ansehen.
Selbst aus Großstädten wie Leipzig und Dresden gab es deutliche Sichtungen, welche die Intensität belegen. Teils war die Aktivität so stark, dass sie bis weit über den Zenit in den Südhimmel hineinragte. Sternbild Löwe und Jungfrau waren mit einem roten Schimmer zu beobachten, was für eine außergewöhnlich starke Aktivität spricht.
Nach 23.15 Uhr setzte eine kleine Aktivitätspause ein, doch kurz nach Mitternacht ging es in die nächste Runde und hier änderte sich das Farbenspiel in schillernd blaue und violette Strukturen mit hellen Beamern. Die unterschiedlichen Farben werden ursächlich vom leuchtenden Gas der Atmosphäre beeinflusst, so dass grün – rot – gelbe Farben dem Sauerstoff und blau – violette Farben dem Stickstoff unserer Luft zuzuordnen sind.
Am häufigsten ist hierzulande das rote Polarlicht zu beobachten, weil es mit eine Höhe von über 300 Kilometer am höchsten strahlt und damit weithin sichtbar ist. Selten ist allerdings das grüne, blau Violette Polarlicht in unseren Breiten, denn dazu muss die Sonnenaktivität schon enorm stark sein.
Gegen 2 Uhr nachts zogen dichtere Wolkenfelder auf, aber gegen 4 Uhr gab es den Daten nach einen weiteren heftigen Schub, welcher bis in die Morgendämmerung hinein für sichtbares Polarlicht gesorgt hat.