Verena Farrar

Pilotprojekt: Zwei Jahre auf dem Prüfstand

Gröditz. In Gröditz ist ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt gestartet, das die medizinische Versorgung im ländlichen Raum nicht nur absichern kann, sondern eine neue Qualität erreicht.

Die Teams der einzelnen Praxen im Gesundheitszentrum Gröditz sind bereits wunderbar zusammengewachsen. 30 Ärzte, Therapeuten und Praxismitarbeiter kümmern sich künftig um Gesundheit auf ca. 1.100 Quadratmeter Fläche im Rahmen des Pilotprojektes »Gesundheitszentrum Gröditz«. Dazu kommt jetzt die Institutsambulanz mit wechselnden Klinikärzten aus Riesa.

Die Teams der einzelnen Praxen im Gesundheitszentrum Gröditz sind bereits wunderbar zusammengewachsen. 30 Ärzte, Therapeuten und Praxismitarbeiter kümmern sich künftig um Gesundheit auf ca. 1.100 Quadratmeter Fläche im Rahmen des Pilotprojektes »Gesundheitszentrum Gröditz«. Dazu kommt jetzt die Institutsambulanz mit wechselnden Klinikärzten aus Riesa.

Bild: Farrar

Für die kommenden fast zwei Jahre werden sich im neuen Gesundheitszentrum Gröditz Fachärzte des Elblandklinikums Riesa quasi die Klinken in die Hand geben. Neben den bereits in Gröditz etablierten Allgemeinmedizinern Dr. med. Ekkehard Mrosk und FA Robert Kaubisch sowie der benachbarten Physiotherapie Andiamo eröffnet jetzt neu in den Räumen im Obergeschoss eine einzigartige Institutsambulanz mit Facharztsprechstunden in den Bereichen Orthopädie & Unfallchirurgie, Kinderheilkunde, Urologie und Angiologie - zu der Ultraschalluntersuchungen der Gefäße, Krampfadertherapie, Infos zu chronischen Gelenkbeschwerden oder Prostatavergrößerungen, gehören.

 

»Im Frühjahr 2023 haben André Lux (Bürgervereinigung Gröditz) und ich Kontakt zum Elblandklinikum Riesa aufgenommen, um unsere Idee zu präsentieren«, erinnert sich Unternehmer und Initiator Henry Wendt. Die Klinik als stationärer Schwerpunktversorger sollte die ambulante Versorgung im ländlichen Raum tageweise wechselnd unterstützen. Die Fachärzte sollten also einen Außendienst in Gröditz absolvieren. Er erinnert sich an die begeisterten Gesichter, die gleichzeitig ein klares NEIN zur Sache aussprachen, weil so eine Konstellation in Bezug auf die medizinische Versorgung im ländlichen Raum so nicht vorgesehen ist. Erst der Kontakt zur Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) ebnete den Weg in das besondere Pilotprojekt. Nach vielen Gesprächen hat die KV Sachsen einer Institutsambulanz zugestimmt. »Das Gesundheitszentrum Gröditz zeigt, welche positiven Ergebnisse für die Versorgung einer Region erzielt werden können, wenn lokale Akteure gemeinsam das Ziel verfolgen, die ambulante Versorgung sicher zu stellen«. erklärt Carmen Baumgart von der KV Sachsen.

 

Im September 2024 wurde eine Institutsambulanz für vier Fachbereiche zugelassen, die nun seit April durch das Elblandklinikum Riesa ärztlich besetzt wird. Nach den ersten Monaten haben sich die Abläufe eingespielt und die Bestellbücher sind gut gefüllt.

 

Besonders wertvoll ist die Integration der benachtbarten Physiotherapie »Andiamo«, die oft Hand in Hand mit den Ärzten die optimale Therapie für die Patienten umsetzen kann. »Wir sprechen uns regelmäßig auf ganz kurzem Wege ab«, erklärt FA Robert Kaubisch. Das komplett sanierte und modern gestaltete Objekt im Gröditzer Zentrum hat sich bereits bewährt. »Alles in allem können wir nicht ohne Stolz verkünden, dass unser Gesundheitszentrum somit auf mehr als 1.100 m2 Fläche mit sieben Fachärzten, mehreren Physiotherapeuten, medi. Fachangestellten und weiteren Mitarbeitern für Gröditz und Umgebung ein sehr umfangreiches medizinisches Angebot bereitstellt«, so Henry Wendt abschließend. Alles in allem sind somit im Gesundheitszentrum und dem Andiamo fast 30 Personen für die Gesundheit im vollen Einsatz.

 

Das Projekt ist weiterhin von Wachstum gekennzeichnet: So sucht beispielsweise FA Robert Kaubisch eine weitere medizinische Fachangestellte oder Krankenschwester, um sein Paxisangebot zu erweitern.


Meistgelesen