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Paula on Tour: Das Beste zum Schluss

Brasilien/Paraguay/Uruguay/Zeithain. Gabi und Frank Wagner aus Zeithain freuen sich jetzt schon auf ihre nächste Reise im Herbst.

Tolle Tour mit unglaublichen Erlebnissen und Begegnungen

Tolle Tour mit unglaublichen Erlebnissen und Begegnungen

Bild: Wagner

Wir sind seit geraumer Zeit auf der Suche nach neuen Reifen und hätten nicht geglaubt, dass sich diese Angelegenheit so schwierig gestaltet. Da uns aber wirklich jeder Reifenhändler sagt, dass wir noch locker 20.000 Kilometer fahren können, beschließen wir, eine kleine Schleife über Paraguay zu drehen, da Reifen dort um einiges billiger sind. Und dann kommt mal wieder alles anders als geplant.

Der Grenzübergang von Brasilien nach Paraguay ist sehr unkompliziert an den einzelnen Stationen, diese sind allerdings in der ganzen Stadt verteilt. Die Ausreise z.B. macht der Flughafen am Rande der City. Eine Grenze im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Eine Seite der Hauptstraße ist Brasilien, die andere Paraguay. So wechseln wir fröhlich illegal hin und her, bis wir alle Stempel haben. Die Stadt selbst ist ein einziges Gewusel und größter Umschlagplatz für Drogen und Schmuggelware jeglicher Art. Bei einem Kurs von 1:8.000 lässt uns der erste Geldwechsel augenblicklich zu Millionären werden. Doch auch hier haben wir kein Glück bei der Reifensuche und geben für diese Tour auf.

Ja, und wenn wir nun schon einmal hier sind, wäre mein großer Wunsch, der Chaco, doch nicht mehr soooo weit entfernt und ich kann den besten Fahrer aller Zeiten überreden, noch hoch in den Norden zu fahren.

Wir erreichen Filadelfia und der erste Einkauf in dieser Mennoniten Stadt lässt keine Wünsche offen. "Bisher hat sich die Fahrt hierher gelohnt", ist Frank sein Kommentar. Er ist absolut begeistert von dem Fleisch und Wurstangebot. Und das fast alle Deutsch sprechen, lässt uns gleich etwas heimisch fühlen.

Zwei Stunden brauche ich alleine in der Touristeninfo um all meine Fragen über die Lebensweise der Mennoniten beantwortet zu bekommen. Sandra, die den Laden dort schmeißt, ist sehr arrangiert und wusste auch auf jede Frage eine Antwort. Gleichzeitig hat sie uns Tipps gegeben, was wir hier alles erkunden können. Na dann mal los.

Nachdem wir in Lluvia de Oro in einem kleinen privaten Zoo waren, geht es weiter nach Flor del Chaco, ein riesiges Gelände mit Badesee und unglaublich vielen wild lebenden Tieren, etwa 15 Kilometer außerhalb der Stadt. Dort werden wir herzlichst empfangen, Werner und Frieda zeigen uns alles in der wunderschönen Anlage und geben uns das Gefühl zu Hause zu sein. Später werden dann gleich noch Gabi, Thomas, Sarah und Martin, alles Deutsche Auswanderer, eingeladen und wir verbringen einen tollen Abend miteinander.

Zwei Tage später erreichen wir auf wunderbaren Erdpisten Fortin Toledo, tief im Chaco. Wir wandeln auf den Spuren des Chaco-Krieges und können hier noch die alten Schützengräben sehen. Eine große Anlage beherbergt drei verschiedene Arten der Pekari-Schweine. Bis in die 1970er Jahre galten sie als ausgestorben, bis sie hier im Chaco wieder gefunden wurden. Auf der Rückfahrt erhalten wir einen Anruf von Sandra, die meinem Wunsch nachgegangen ist, und für uns jemanden organisiert hat, der uns die Arbeit mit und für die umliegenden Indianer zeigt. Wir konnten Grundschule bis College sehen, das Krankenhaus uns alle Nebengewerke. Keine gestellte Frage blieb unbeantwortet. Tolle Tour. Sarah und Martin hatten sich uns angeschlossen und wir fahren danach gleich noch nach Fortin Boqueron. Eine ganz historische Stätte. Hier wurde der Chaco Krieg gegen Bolivien gewonnen.

Und da es so schön war fahren wir noch einmal zwei Tage zu Frieda und Werner und verbringen viel Zeit bei langen Gesprächen. Wir haben hier im Chaco so viele herzliche und liebenswerte Menschen kennen gelernt, das ich hoffe, wir können auf der nächsten Tour eine große Schleife über den Chaco in Paraguay drehen.

Bevor wir wieder in Argentinien einreisen gibt es noch einmal "olle" Ruinen in Trinidad.

Trinidad del Parana, gegründet 1706 ist eine der Wichtigsten unter den 30 Missionsdörfern der Region. Auf einer Fläche von 8 ha kann man die große Hauptkirche, Werkstätten, eine Schule, Gemüsegärten, den Friedhof und die Indianerhäuser gut besichtigen. Alles wurde mit dem roten Stein aus dem Steinbruch bei Ita Cajon erbaut. Trinidad ist Paraguays besterhaltene Jesuitenreduktion und damit auch die am meisten besucht. Am Abend können wir alles nochmals mit stimmungsvoller Beleuchtung und eindringlichen religiösen Klängen bestaunen. Gänsehaut pur.

Und dann geht es nach Argentinien, am Rio Uruguay entlang, über die Grenze nach Uruguay und durchs Hinterland zu unserem gebuchten Stellplatz. Der Kreis hat sich geschlossen. Wir hatten eine tolle Tour mit unglaublichen Erlebnissen und Begegnungen und wir freuen uns jetzt schon, wenn wir im Herbst wiederkommen und Südamerika weiter entdecken können.

 

* Bücher zu vorangegangenen Touren »Südamerika I« und »Westafrika« unter: www.paula-on-tour.de

* Weitere Reiseberichte "Paula on Tour" gibt es H I E R


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