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Ohne (sauberes) Wasser

LK Meißen. 50.000 Einwohner im Landkreis Meißen waren von einer plötzlichen Havarie an der Wasserhauptleitung im Bereich Brockwitz-Rödern betroffen: Notfallpläne, geschlossene Kindereinrichtungen, ausgeliehene Tanklastwagen mit frischem Wasser und Wassereserve für die Feuerwehr waren die Folge.

Die natürlichste Sache der Welt - das Händewaschen - war in der vergangenen Woche an einem Tag plötzlich in Meißen und einigen Nachbarorten nicht mehr möglich. Ein Schaden an einer Hauptwasserleitung zwischen Coswig und Brockwitz war geplatzt, weil ein Schieber defekt war.

Die natürlichste Sache der Welt - das Händewaschen - war in der vergangenen Woche an einem Tag plötzlich in Meißen und einigen Nachbarorten nicht mehr möglich. Ein Schaden an einer Hauptwasserleitung zwischen Coswig und Brockwitz war geplatzt, weil ein Schieber defekt war.

Bild: Pexels

Wie empfindlich das alltägliche Leben von der wichtigen Infrastruktur wie Wasser- und Stromversorgung abhängt, haben die Bewohner von Meißen und vieler Orte im Umfeld in der vergangenen Woche schmerzlich erfahren. Plötzlich war erst der Wasserdruck weg, dann blieb das Wasser komplett aus.

 

Was war passiert? Wer war betroffen?

Im Bereich der Wasserversorgung Brockwitz-Rödern GmbH war eine Haupttrinkwasserleitung auf dem Gemeindegebiet der Stadt Coswig zwischen den Ortsteilen Brockwitz und Sörnewitz geplatzt, weil ein Schieber nicht mehr richtig funktionierte. Daraufhin musste großflächig abgeschalten und eine Bypassleitung in Betrieb genommen werden, mit der dann eine normale Versorgung mit Brauchwasser geleistet werden sollte. Nach aktuellem Stand waren von der Störung etwa 50.000 Einwohner betroffen: große Teile der Stadt Meißen, der Ortsteil Naundörfel der Gemeinde Diera-Zehren, die Ortsteile Ockrilla und Jessen der Gemeinde Niederau sowie 23 Ortsteile der Gemeinde Klipphausen. Nicht betroffen war der Ortsteil der Sörnewitz der Stadt Coswig.

So unangenehm der Wasserverlust für alle privat Betroffenen war, gab der Vorfall doch Anregungen, die Notfallversorgung von öffentlichen Einrichtungen weiter zu überdenken. Eine externe Versorgung wenigstens für Brauchwasser musste für das Elblandklinikum, die Pflegeeinrichtungen, die Feuerwehr oder auch die Schulen sowie Verwaltung gesichert werden. Betroffene Schulen und Kindergärten hatten teilweise bis auf eine Notversorgung geschlossen, ebenso wurde der Besucherverkehr des Landratsamtes kurzfristig ausgesetzt. Wo es möglich war, kamen Tanklastwagen zum Einsatz und haben mit Wasser versorgt, dass allerdings vor der Nutzung abgekocht werden musste. Das war noch einige Tage nach der Notreparatur geboten. Das Gesundheitsamt des Landkreises hat an 60 Prüfstellen im Versorgungsgebiet des Zweckverbandes Brockwitz-Rödern Beprobungen durchgeführt. Vier Proben wiesen noch zu Wochenbeginn Beanstandungen auf. Alle weiteren entsprachen den mikrobiologischen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Für die Aufhebung der Allgemeinverfügung des Landkreises zum Abkochgebot sind zwei aufeinanderfolgende einwandfreie mikrobiologische Proben erforderlich. Noch bis zum Redaktionschluss am Mittwoch gab es nicht überall Entwarnung. Es musste weiter abgekocht werden.

 

Krisenstab wachgerüttelt

Unter Leitung von Landrat Ralf Hänsel haben sich Vertreter des Landratsamtes, der von der Havarie an der Hauptwasserleitung betroffenen Kommunen, der Wasserversorgung Brockwitz-Rödern, der Stadtwerke Meißen sowie der Elblandklinik ausgetauscht. Bleibt zu hoffen, dass künftig Materialverschleiß, Abnutzung oder Defekte an den Leitungsrohren mit modernen technischen Verfahren noch strenger kontrolliert und mögliche Gefahrenstellen vor einem Bruch erkannt werden können.


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