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Neuer Anblick an den Bahnsteigen 2 und 3

Markanter Doppelstock-IC hält seit dem Fahrplanwechsel auch in Riesa.

Seit einigen Monaten sind die IC2 mit den weißen Doppelstockwagen mit schmalem roten Streifen bereits zwischen Leipzig und Norddeich im Einsatz. Bei Testfahrten und im Pilotbetrieb, der im September aufgenommen wurde, konnte man sie schonsporadisch in Riesa sehen. Seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember setzt die Fernverkehrssparte der Deutschen Bahn AG sie auch auf der Linie Dresden-Köln ein, die in Riesa hält. „Von Dresden aus verkehrt jede Stunde ein Fernverkehrszug – im Wechsel ein IC nach Köln über Hannover und ein ICE über Erfurt nach Frankfurt“, erläutert Mathias Semrau, Produktmanager ICE/IC bei der DB Fernverkehr. Zwischen 5.50 und 19.50 Uhr halten alle diese Züge in Riesa und natürlich in Leipzig. Vor einigen Monaten sorgten die Doppelstockwagen des IC2 als „Wackelkandidaten“ für Schlagzeilen. „Für dieses Problem gibt es inzwischen Lösungen“, betont Jörn Teege, Projektleiter IC2 bei der DB Fernverkehr. Es sei eine Veränderung der Geometrie der Räder getestet und genehmigt worden. Dadurch habe die Laufruhe der Waggons deutlich verbessert werden können. Sieben der 18 Züge der IC2-Doppelstockflotte habe man bereits umgerüstet. „Die Wankbewegungen waren zu keinem Zeitpunkt sicherheitsrelevant“, unterstreicht Jörg Teege. Sie hätten lediglich 0,2 Prozent des IC-Streckennetzes betroffen. „Es bleibt nahezu ohne Auswirkungen auf die Fahrzeit, dass die Doppelstockzüge lediglich für 160 km/h zugelassen sind und nicht für 200 km/h wie die Vorgängerzüge“, betont Mathias Semrau. Die neuen Züge würden besser beschleunigen und wegen der komfortabel breiten Türen gehe das Ein- und Aussteigen schneller vonstatten, so dass kürzere Haltezeiten genügen würden. Viele Abstimmungen und Diskussionen habe es im Vorfeld mit Behindertenverbänden gegeben. Resultat seien auch in Blindenschrift markierte Handläufe und Haltestangen, an denen sehbehinderte Fahrgäste ihren Aufenthaltsort im Zug „ablesen“ könnten oder Tongeber, mit denen sich die Ausstiegsseite identifizieren lasse. Für diese Passagiere sollen die Leisten in den Bodenbelägen eine leichtere Orientierung ermöglichen. Komfortabel und im Vergleich zu den Regionalzügen großzügig ist der Abstand der Sitzreihen. Dort wo sie Rücken an Rücken stehen, ist dazwischen Platz für kleinere Gepäckstücke. Ansonsten gibt es Gepäckfächer in der Mitte der Waggons und an deren Enden. Steckdosen sind an den Außenwänden eingebaut. Die regulär aus fünf Waggons zusammengesetzten Züge bieten 462 Passagieren Platz, davon 70 in der 1. Klasse. A.Kaminski


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