An der Seite des Parkplatzes an der Bahnhofstraße (links im Bild) soll die neue Haltestelle entstehen. Fußläufig wäre dann das neue Medizinische Versorgungszentrum (rechts in Bild) gut zu erreichen.
Bild: Farrar
Die erste Idee kam wohl aus der Bevölkerung. Eigentlich war es die Kritik an der schlechten Erreichbarkeit des derzeit im Bau befindlichen Medizinischen Versorgungszentrums der Elblandkliniken (MVZ). Der Gebäudekomplex entsteht aktuell auf der ehemaligen »Hundewiese« an der unteren Bahnhofstraße in Elbnähe. Der Ausblick ist idyllisch, aber die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln quasi nicht vorhanden. Die nächste Bushaltestelle befindet sich am Puschkinplatz und damit einige Gehminuten entfernt, die für erkrankte Menschen eine Hürde darstellen können. Deshalb soll es im Fahrplan der Verkehsgesellschaft Meißen (VGM) für den Riesaer Stadtverkehr jetzt eine kleine Änderung geben.
»Der voraussichtliche Bauzeitraum für den Haltestellensteig auf der Riesaer Bahnhofstraße zur besseren Busanbindung des im Bau befindlichen Gesundheitszentrums liegt zwischen Mitte Juni und Juli 2024«, versichert Ramona Raden, Leiterin Marketing/Vertrieb/Tarif der Verkehrsgesellschaft Meißen mbH. Nach den Bauplänen soll die Haltestelle einen Unterstand und einen Abfallbehälter erhalten und etwa 43.000 Euro kosten. Für die Errichtung und baulichen Arbeiten ist die Stadt Riesa zuständig. Die VGM kümmert sich dann um die Einbindung des neuen Bushaltes in den bestehenden Fahrplan. Denn dort gilt wie bei allen Änderungen dieser Art, dass eine Umsetzung nur zum nächstmöglichen Fahrplanwechseltermin erfolgen kann. »Zusätzlich benötigen wir für die behördliche Genehmigung einen etwa sechswöchigen Vorlauf, der aber schon vor der Fertigstellung einsetzen kann«, so Raden weiter.
Die nächsten Fahrplanwechseltermine sind nach einem möglichen Bauende im Juli der 5. August (Schuljahresbeginn), der 25. August (3. VVO-Fahrplanberichtigungstermin) oder der 15. Dezember 2024 (Inkrafttreten des Jahresfahrplans 2025). Eine Abstimmung, welche bestehende Buslinie diesen Halt künftig bedient, erfolgt mit dem Landratsamt als Aufgabenträger für den ÖPNV. Zu bedenken ist allerdings, dass keine komplett zusätzliche Linie eingesetzt wird, sondern eine bestehende Linie A2 ihre Fahrstrecke aus Richtung Bahnhof anpassen muss, d.h. es werden andere Haltestellen nicht mehr bedient. »Da diese Linie dann nicht mehr über die Rudolf-Breitscheid-Straße geführt werden kann, entfällt für sie die Bedienung der dortigen Haltestelle, welche z.B. die Agentur für Arbeit, das Bildungszentrum und das Seniorenhaus erschließt«, so Ramona Raden weiter.
In die Genehmigung und praktische Abwicklung der neuen Haltestelle ist auch das Landratsamt Meißen rechtlich eingebunden. »Aus der Stadtverwaltung Riesa liegt dem Landratsamt Meißen die Information vor, dass das Stadtbauamt der Stadt Riesa derzeit einen Planungsauftrag für die Errichtung einer Bushaltestelle an der Bahnhofstraße (Nähe MVZ) erteilt hat«, erklärt Sprecherin Anja Schmiedgden-Pietsch auf Anfrage.
Dann kommt auch die Bürokratie ins Spiel: »Um mit dem Linienverkehr die neue Haltestelle MVZ Riesa bedienen zu können, ist eine verkehrsrechtliche Anordnung der Stadt Riesa erforderlich. Mit dieser Anordnung kann die Änderung des Linienweges beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV) beantragt werden. Anschließend wird die Linienänderung in das Regionale-Rechnergestützte-Betriebsleitsystem (Regio-RBL) eingearbeitet sowie in die Systeme des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) übergeben. Aus diesem Grund benötigt die Antragsstellung der Fahrplanänderungen einen Vorlauf von mindestens sechs Wochen bis zum Umsetzungstermin«, heißt e aus dem Landratsamt..
Allerdings stehen aktuell der Ausschreibungsbeginn für Bauleistungen oder eine verkehrsrechtliche Anordnung der Stadt Riesa noch aus.
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