

Etwa zur gleichen Zeit als die Räte die Zukunft des Meißner Tierparks besiegelten, war Tierpark-Chef Heiko Drechsler noch damit beschäftigt, die Tiere in Siebeneichen zu füttern. Dieser Umstand zeigt wohl ziemlich gut, wo es im Tierpark hapert. „Herr Drechsler ist Kasse, Bistro, Hausmeister und Pfleger in Personalunion“, sagte Kati Meinig-Greiffenberg vom Amt für Wirtschaftsförderung. Seiner eigentlichen Aufgabe als Tierparkleiter könne er kaum nachkommen. Frau Meinig-Greiffenberg hat die letzten Wochen das Zukunftskonzept „Tierpark Meißen Version 1.0“ erstellt. Im Kern geht es darum, den Betrieb aufrecht zu erhalten und durch verschiedene Ideen neue Besucher anzusprechen bzw. Anreize zu schaffen, den Tierpark regelmäßig zu besuchen. Die Rede ist dabei u.a. von einer Minigolfanlage, einem Spielplatz (2016) bzw. einer Matschstraße. Auch erste Marketingideen gibt es bereits. „Der Tierpark Meißen hat eine große Bedeutung für Meißen und sein Umland und ist neben dem Wellenspiel ein Anziehungspunkt für Familien aus der Stadt“, warb Meinig-Greiffenberg um Zustimmung, die sie letztlich auch bekam (sechs Enthaltungen). Die Spende der Stadt soll über einen Förderverein, der noch zu gründen ist, bereitgestellt werden. Das Geld ist für zwei neue Tierparkpflegerstellen vorgesehen. Die beiden Stadträte Martin Schade und Martin Bahrmann sowie Frau Meinig-Greiffenberg erklärten sich bereit, im Verein mitwirken zu wollen. „Ich würde mich freuen, wenn sich auch viele Meißner im Förderverein engagieren“, sagte Bahrmann. Heiko Drechsler zeigte sich nach der Entscheidung erleichtert, dass sein Hilferuf erhört wurde und bedankte sich bei den Räten für ihr klares Bekenntnis. „Besonders Frau Meinig-Greiffenberg hat sich um eine konstruktive Lösung bemüht und war stets eine zuverlässige Ansprechpartnerin für mich“, sagte Drechlser. Nach Recherche der Stadtverwaltung bekommen ähnliche Einrichtungen einen jährlichen Zuschuss zwischen 30.000 und 200.000 Euro. Bisher hielt sich die Stadt Meißen ganz aus der Finanzierung ihres Tierparks heraus – für viele ein Wunder, dass das zwölf Jahre funktionierte. Durchhalten Herr Drechsler! Nächstes Jahr gibt´s Geld. Foto: Archiv