Verena Farrar

Kraft für den Abschied geben

Region. In unserer neuen Serie »Die Bestatter – Ein Blick hinter die Kulissen« wollen wir nicht nur den besonderen Berufsstand vorstellen, sondern auch vieles was mit dem Sterben und dem Tod in Zusammenhang steht. Der Umgang mit dem Tod ist sehr vielseitig und von Regionen, Konfessionen, persönlichen Wünschen oder der individuellen Situation sowie Schicksalsschlägen abhängig. Heute blicken wir auf die wertvolle und sensible Arbeit der Hospizdienste der Caritas.

Der Hospizdienst bietet Unterstützung und Ruhe für Sterbende und deren Angehörige. Besondere Kurse sollen Stärke und Gelassenheit geben.

Der Hospizdienst bietet Unterstützung und Ruhe für Sterbende und deren Angehörige. Besondere Kurse sollen Stärke und Gelassenheit geben.

Bild: Pexels

Die vielen Ehren- und Hauptamtlichen Hospizdienste der Caritas wollen Menschen und deren Angehörige unterstützen, die an der Schwelle zum Tod stehen und Abschied nehmen müssen. Dies wünscht sich jeder auf seine Weise und nach individueller Möglichkeit, möglichst schmerzfrei zu erleben.

 

Hier kommen die unabhängigen Hospiz- und Palliativberatungsdienste zum Einsatz und stellen eine kostenfreie und besonders individuelle und einfühlsame ehrenamtliche Tätigkeit in der Region dar. Die Mitarbeiter begleiten Menschen in ihren letzten Lebensmomenten, bevor sie die Schwelle zum Tod überschreiten. Das dies möglichst würdevoll, ausgeglichen und ruhig geschehen kann, werden die ehrenamtlichen Hospizbegleiter speziell ausgebildet. Sie absolvieren einen Vorbereitungskurs als Hospizbegleiter. Die Hospizarbeit geht davon aus, dass Sterben ein Teil des Lebens ist, deshalb gilt es auch, Mut zu machen zur aktiven Gestaltung des letzten Abschnitts des Daseins und die individuellen Bedürfnisse des Sterbenden ernst zu nehmen und nach Möglichkeit zu erfüllen.

 

In der Region Döbeln, Riesa-Großenhain und Meißen arbeiten bei der Caritas 115 ehrenamtlich Mitarbeitende in diesem Bereich, aktuell werden etwa 60 Menschen auf ihrem letzten Weg aktiv begleitet. Nach individueller Absprache sind die Sterbebegleiter in Krankenhäusern und in Pflegeheimen unterwegs. Sie besuchen Betroffene auf Wunsch zu Hause und geben nicht nur den Sterbenden durch ihre Anwesenheit Ruhe und Geborgenheit, sondern sind auch für die Angehörigen als Entlastung unverzichtbar. »Wir wollen erreichen, dass Menschen in den letzten Tagen ihre Sorgen und Probleme loslassen können und die Situation des Sterbens und des Todes als Erfahrung des Lebens akzeptieren können. Die eigene Endlichkeit tritt dann ins Bewusstsein und kann meist besser angenommen werden«, erklärt Linda Thiele vom Hospizdienst in Meißen.

 

Der Caritasverband für das Dekanat Meißen e.V. sucht ständig interessierte Frauen und Männer, welche sich für das Leben von Menschen interessieren, die auf den Tod zugehen. Die Ausbildung zum Hospizbegleiter hilft, sich an die Grenzfragen menschlicher Existenz heranzutasten. In einer geschützten Gruppe widmen sie sich Themen wie den Bedürfnissen Sterbender, der Kommunikation mit Kranken, den Hilfen für Trauernde und dem Umgang mit Schmerzen. Der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst ermöglicht ein Leben in Würde - bis zuletzt. Gerade bei schwerer Krankheit und dort, wo die Medizin an ihre Grenzen stößt, setzt die Begleitung durch die ausgebildeten Hospizbegleiter an.

 

Aber auch für die betreuenden Angehörigen bietet die Caritas Unterstützung beim Umgang und Klarheit über das Sterben und den Tod. »Mit unseren Letzte Hilfe®-Kursen möchten wir Angehörige oder Freunde stärken, um für den Sterbenden handlungsfähig zu bleiben, seine Bedürfnisse zu erkennen und einen individuellen Weg des Loslassens zu unterstützen«, fügt sie an.

 

Letzte Hilfe® - Kurs

Der Kurs richtete sich an alle Bürger, die Unterstützung bei der Befähigung wünschen, Schwerstkranke und Sterbende Zuhause bis zum Tod zu begleiten: 26. Oktober in Radeburg, 28. Oktober in Großenhain und 20. November in Riesa. Der Kurs dauert 4 Stunden.

Vorbereitungskurs für Interessierte und Mitarbeit im Ehrenamt:

Der nächste Kurs startet am 8. September und besteht aus 15 Seminartagen, Anmeldung: 03521/40675120.


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