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Kleinstes Bergwerk Europas ist in Meißen

Meißen/Seilitz. Am Barbaratag - Die heilige Barbara ist die Schutzheilige aller Bergleute - nimmt Staatsminister Martin Dulig an der Eröffnung des neuen Schachts des Bergwerks Seilitz teil.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (m.) eröffnet neuen Schacht für den Kaolin-Abbau in Seilitz mit.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (m.) eröffnet neuen Schacht für den Kaolin-Abbau in Seilitz mit.

Bild: Daniel Bahrmann

In der neuen Fördergrube wird der Rohstoff Kaolin exklusiv für die Porzellanmanufaktur Meissen gewonnen. Das Bergwerk gilt mit nur zwei Bergmännern als kleinstes Bergwerk Europas. Nach mehr als 250 ahren ist der alte Bergbauschacht weitestgehend erschöpft. Die neue Abbaugrube befinde sich nur 150 Meter entfernt von dem seit 1764 betriebenen Kaolin-Bergwerk Seilitz. »Alles kommt vom Bergwerk her,« sagt Sachsens Oberster Bergmann, Wirtschaftsminister Martin Dulig und weiter »Das ist nicht Folklore, sondern zeigt, dass ein wichtiger Bestandteil unseres Wohlstands aus Rohstoffen kommt, die gefördert, erarbeitet und verarbeitet werden müssen.«

Mit der neuen Grube der Kaolinabbau für die kommenden 50 Jahre gesichert. Das Kaolin muss für die Porzellanherstellung besonders rein sein, damit es keine unerwünschten Verfärbungen am Porzellan gibt. Diese Voraussetzung erfülle der Standort in Seilitz. Das alte Bergwerk ist bereits geschlossen und wird wieder verfüllt.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1710 steht die Porzellanmanufaktur Meissen für hochwertigstes Porzellan und höchste Handwerkskunst, weltweit repräsentiert durch das Wappen mit den beiden gekreuzten Schwertern in Kobaltblau. Die Qualität des Meissener Porzellans hat ihren Ursprung in der manufaktureigenen Grube nahe der Stadt Meißen, wo Tag für Tag reinstes Kaolin gewonnen wird. Diese weiße Tonerde ist der Schlüssel für die markante Ausstrahlung des Meissener Porzellans. Die präzise Vermischung von Kaolin mit einheimischem Feldspat und Quarz wurde in Meißen in den vergangenen 300 Jahren verfeinert und wird auch heute noch von Hand vollendet.

Das Beschreiten von Neuland bei der Kreation neuer Porzellanobjekte gehört ebenso zur Tradition der Manufaktur wie die Pflege des eigenen reichen Erbes. Dabei kann Meissen auf das weltweit älteste und umfangreichste Archiv historischer Modelle und Gipsformen zurückgreifen, so dass praktisch jede Form, die jemals aus der Manufaktur kam, reproduziert werden kann. »Die Manufaktur hat mit uns gelebt und wird es auch in Zukunft tun«, so Dr. Tillmann Blaschke, Geschäftsführer der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen.


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