

Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hat das Raumordnungsverfahren für die Errichtung einer Hoch- bzw. Höchstspannungsfreileitung zur Erschließung und Entwicklung des Industriegebietes Großenhain Nord (IGN) jetzt abgeschlossen.
»Der ehemalige Militärflugplatz in Großenhain ist ein Standort mit großer Bedeutung für die ganze Region und sogar ganz Sachsens«, so Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen. »Daher freue ich mich sehr, dass die Kollegen meines Hauses das Raumordnungsverfahren im Eiltempo zum Abschluss bringen konnten. Der Grundstein für die Elektrifizierung des künftigen Wirtschaftszentrums ist damit gelegt und der weiteren Entwicklung des ehemaligen Flugplatzes zum Industriestandort steht nichts mehr im Wege. Das ist eine gute Nachricht für die Unternehmen, aber auch für die Bürger – denn so werden viele Arbeitsplätze vor Ort zukunftsfest.«
Damit auch noch weitere hinzukommen und die noch leeren Flächen im Gewerbegebiet bald mit neuen Industriefirmen besiedelt werden, war dieser Erschließungsschritt so enorm wichtig. Mit der erteilten raumordnerischen Beurteilung kann das Zentrale Flächenmanagement Sachsen in Kooperation mit der SachsenNetze HS.HD GmbH mit der Feinplanung der Stromleitung beginnen.
Um den über hundert Jahre alten Flugplatz zu einem Industriegebiet entwickeln zu können, ist die Errichtung einer 110 kV-Hochspannungsfreileitung oder einer 380 kV-Höchstspannungsfreileitung ab dem Windpark Streumen geplant.
Welche Spannung genau benötigt wird, müssen künftige Investoren entscheiden. Der Unterschied der beiden Leitungsarten besteht unter anderem in der Bauform, der Höhe, der Breite und den Abständen der Hochspannungsmasten.
Im Raumordnungsverfahren wurden vier mögliche Trassenkorridore mit einer Gesamtlänge zwischen 12 und 15 Kilometern betrachtet. Bei zwei Korridoren kann die neue Hoch- oder Höchstspannungsleitung jedoch teilweise mit den vorhandenen Leitungen gebündelt werden. Dadurch würde weniger Freifläche beansprucht.
Derzeit ist noch offen, welcher Variante der Vorzug gegeben werden soll und wo genau die künftige Stromtrasse verlaufen wird. Dies legt der Antragsteller im nächsten Schritt fest.
Übrigens, Raumordnungsverfahren sind den eigentlichen Genehmigungsverfahren vorgeschaltet und bilden die Grundlage für die weitere Planung. Die konkrete Trassenführung und die Feintrassierung kann nun erarbeitet und detailliert geprüft werden.
Erfreut zeigt sich auch Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach über den Fortgang auf dem Gelände: »Mit Beschluss des B-Planes durch den Stadtrat im Dezember 2022 wurde ein großer Meilenstein erreicht und quasi Baurecht für das IG ›Großenhain Nord‹ geschaffen. Die Stadt unterstützt den Freistaat bei der Entwicklung und Vermarktung der Fläche im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Die Altlastensanierung ist größtenteils abgeschlossen, erforderliche Medienerschließungen für Strom und Wasser werden aktuell planerisch vorbereitet. Weitere Bedarfe wie ein Gleisanschluss oder der Bau einer Erschließungsstraße werden auch von den spezifischen Bedürfnissen eines möglichen Investors abhängig sein. Wann eine Ansiedlung zu erwarten ist, können wir nicht sagen, bemerken aber, dass die ernsthaften Interessenbekundungen an der Fläche – von denen wir wissen – seit 2022 zunehmen.«