sst

Die Sanierung nach allen Regeln der Kunst ist gelungen

So kann es gehen: Die SEEG saniert die Neugasse 19 ohne den Charm des alten Hauses zu zerstören. Aber auch an tierische Mitbewohner ist gedacht.

Das Haus an der Neugasse 19 ist kein unbedeutendes für Meißen. Mit seiner wertvollen Neorenaissancemalerei aus dem Erbauungsjahr 1888 an der Fassade, der zentralen Lage und dem idyllischen Ausblick auf die Triebisch war es der Stadtentwicklungs- und Erneuerungsgesellschaft Meissen mbh (SEEG) eine kostenaufwändige Millionen-Sanierung wert. Künftig werden im Gebäude sieben 2-Raum-Wohnungen und zwei 4-Raum-Wohnungen zum Mietpreis von durchschnittlich 6,60 Euro pro Quadratmeter entstehen. Größtenteils mit Balkons - im Dachgeschoss sogar mit Terrasse - haben die künftigen Mieter einen Blick auf die Triebisch. Unter Beachtung der Hochwassergefahr und mit den Erfahrungen der vergangenen Jahre wurden alle Ver- und Entsorgungsanlgen ins Dachgeschoss verlagert. Auch die Aufzugseinheit hat dort Platz gefunden. Im Erdgeschoss sind eine Gewerbeeinheit sowie ein Abstellraum für die Mieter geplant. „Es war schon eine besondere Herausforderung, ein so altes Haus auf den technisch neuesten Stand zu bringen ohne seinen Charm zu vernichten. Ich glaube, es ist uns bisher gut gelungen“, resümiert SEEG-Chefin Birgit Richter. So konnten historische Geländer, Innentüren und nachempfundene Wandmalereien im Treppenhaus erhalten werden. „Besonders froh sind wir, dass die Rettung der Fassadenmalerei gelungen ist. Wir haben sie gereinigt, konserviert und gesichert“, erklärt Architekt Dietmar Hubert aus Diera-Zehren. Eine aufwendige Sanierung könnten derzeit aber wohl nur mit Fördermitteln oder anderen Finanzspritzen von Spendern realisiert werden. Oberbürgermeister Olaf Raschke war bei seinem jüngsten Baustellenbesuch von der großzügigen Raumaufteilung überrascht. „Man glaubt nicht, was sich hinter der Fassade verbirgt - hier entsteht ein echtes Schmuckstück“, fügt er an. Auch die Parkplatzsituation sei mit dem Parkhaus in direkter Nachbarschaft gut gelöst. Als besonderer ökologischer Mehrwert wurden in den Wärmeschutz des Hauses spezielle Kästen für Fledermäuse oder Mauersegler eingelassen. Sie sind die natürlichen Bewohner des Gebietes und sollen auf keinen Fall vertrieben werden. Zum Jahresende haben Maler, Elektriker, Trockenbauer, Klempner und alle anderen Gewerke - alle aus der Region - ihre Arbeit beendet und machen den Weg für die Mieter frei. Mitte Januar werden die ersten Bewohner einziehen. (Farrar)


Meistgelesen