

In einem Antrag vom April diesen Jahres hatten die Meißner Stadtratsfraktionen Die Linke und Bürger für Meißen / SPD den Petitionsausschuss des Landtages zur Straßenplanung am Plossen angefragt.
Dabei standen unter anderem die städtischen Maßnahmen zur Reduzierung des Lkw-Durchgangsverkehrs auf der S177 auf dem Prüfstand und es wurde über den Zeitplan für die Überarbeitung des Verkehrsentwicklungskonzeptes sowie die laut Stadtratsbeschluss vom August 2021 geforderten Emissions- und Verkehrsmessungen Rechenschaft abgelegt.
Alle Angaben zur Verkehrsmessung sind auf der Homepage LIST GmbH einsehbar: Die Messung ergab, dass das Verkehrsaufkommen in den vergangen drei Jahren eher rückläufig ist – das sei sicher auch unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie zu bewerten. Die Straße am Plossenaufstieg hat regionale und überregionale Verbindungsaufgaben zu erfüllen und den Öffentlichen Nahverkehr (Bus-Linienverkehr), Pkw- und Schwerlastverkehr sowie Radverkehr aufzunehmen. Das ergibt nach den bestehenden Regelwerken einen Ausbau von ca. zehn Metern. Der Plossen ist demnach kein Maximalausbau.
Problem für alle größeren Fahrzeuge ist und bleibt die Haarnadelkurve: Ein Bus oder Lkw kann diese Kurve nicht ohne Benutzung der Gegenfahrbahn passieren. Auch deshalb sei der Ausbau unerlässlich, heißt es aus der Verwaltung. Die Radfahrer sollen ihren eigenen Radweg erhalten
Eine grundsätzliche Tonnagebeschränkung konnte die Stadt für den Plossen nicht durchsetzen, aber eine schnelle Problemminderung soll eine Längenbeschränkung der stadtauswärts fahrenden Fahrzeuge auf zwölf Meter bei der Befahrung des Plossen erreichen. Sobald die speziellen Hinweisschilder aufgestellt werden, gilt diese Einschränkung für alle.
Eine zeitbegrenzte und streckenweise Geschwindigkeitsbegrenzung zum Schutz vor Lärm- oder Luftverschmutzung sind möglich und sollen am Plossen zum Tragen kommen.
Um den MAUT-Ausweichverkehr weg von der B101 in den Griff zu bekommen. Soll die Regelung des eingeschränkten »Durchgangsverkehrs« greifen. Problem ist die Trennung des lokalen Wirtschaftsverkehrs, der erhalten werden soll, weil er wichtig für die Stadt und ihre Firmen ist, von den durchreisenden Lastern, die die Strecke als Ausweichung zum Sparen der MAUT-Gebühr nutzen. Dabei soll ein neuer Vorschlag zum Tragen kommen: Die Einschränkung des entsprechenden Fahrtradien für den Durchgangsverkehr. Als Durchgangsverkehr werden die Fahrzeuge beschrieben, die vom Beladepunkt bis zum Zielpunkt mehr als 75 km zurücklegen müssen.
»Dabei muss allerdings ein umfangreiches Genehmigungs- und Anhörungsverfahren in Kraft gesetzt werden. Viele Beteiligte müssen einbezogen werden«, erklärt Oberbürgermeister Olaf Raschke. Immerhin müsse man weiträumig Verbotsschilder für den Durchgangsverkehr über 7,5 Tonnen in Richtung Meißen für die S177 aufstellen. »Wir würden quasi beginnen, ab der Autobahn Dresden Altstadt auf die veränderte Situation hinzuweisen und viele Städte und Gemeinden berühren«, fügt der OB an. Um das genehmigt zu bekommen, müsse lange mit viele Beteiligten diskutiert werden. »Damit würden endlich wichtige Forderungen der Anwohner berücksichtigt bzw. wenigstens in Angriff genommen«, stellt Tilo Hellmann (Die Linke) fest.