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Amerikaner siegt in der Sachsenarena

Der Kalifornier Colton Haaker triumphiert an der Elbe. Siegreiche DDR-Mannschaft von 1987 ist nach 30 Jahren wieder zu Gast in Riesa.
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Der Kalifornier Colton Haaker gewinnt den SuperEnduro-WM-Lauf in Riesa. Mit dem Gesamtsieg des US-Amerikaners Colton Haaker in der Top-Klasse „Prestige“ endete die dritte Ausgabe des SuperEnduro Germany an der Elbe. Der Termin für nächstes Jahr steht schon fest... Nach drei spannenden, teils dramatischen Rennen setzte sich der amtierende Weltmeister gegen Alfredo Gomez aus Spanien sowie den Briten Jonny Walker durch. In der Junior-Klasse, die der Südafrikaner Blake Gutzeit für sich entschied, belegte Tim Apolle aus dem im Südosten Sachsen-Anhalts gelegenen Billroda als bester Deutscher Rang fünf. Mit über 6.000 Zuschauern war die Sachsenarena fast bis auf den letzten Platz gefüllt. 63 Fahrer aus 20 Nationen beteiligten sich in drei Klassen an der diesjährigen Motorsport-Ouvertüre der Extraklasse. In der Prestige-Klasse, die die weltbesten SuperEnduro-Fahrer vereint, feierte der 27-jährige Kalifornier Colton Haaker einen Erfolg auf ganzer Linie. Nachdem sich der Husqvarna-Pilot zu Beginn des stimmungsgewaltigen Abends im „Superpole“ genannten Einzelzeitfahren die drei für die schnellste Runde ausgelobten Sonderpunkte sichern konnte, dominierte er auch alle drei Rennen und gewann diese in souveräner Manier. „Im vorigen Jahr feierte ich hier in Riesa meinen ersten Podestplatz in der SuperEnduro-WM und bin später Weltmeister geworden. Beim diesjährigen Saisonauftakt in Polen musste ich mich noch dem großen Taddy Blazusiak bei dessen letzten Rennen beugen, und nun ist mir wiederum hier der erste Saisonsieg gelungen. Das sollte doch ein gutes Zeichen für die restliche Saison sein. Es war allerdings keineswegs leicht, alle drei Heats zu gewinnen, aber ich bin saubere Rennen gefahren und über meine Leistung echt happy“, meinte der derzeit wohl schnellste Fahrer seiner Zunft. Wenngleich sich auf den Plätzen zwei und drei lediglich die beiden KTM-Teamkollegen Alfredo Gomez und Jonny Walker tummelten, waren die Rennen spannender als man vielleicht meinen könnte. Nicht ganz zufrieden war der im finalen Rennen nur eineinhalb Sekunden hinter Alfredo Gomez im Ziel eingetroffene Jonny Walker mit dem Verlauf des Abends. Er sagte: „Klar ist es schön, auf dem Podest zu stehen, aber als Racer will man gewinnen, da ist man mit Platz drei halt nicht ganz zufrieden. Mein Speed war da, aber ich habe jeweils zu Beginn der Rennen ein paar kleine Fehler gemacht. Danach ist es immer schwer, noch nach vorn zu kommen. Auch an meinen Starts muss ich arbeiten, dann sollte es bei den nächsten Rennen noch besser klappen.“ Mit Siegen im ersten und im dritten Lauf sowie einem zweiten Platz im zweiten Heat war Blake Gutzeit in der Juniorenklasse, in der es ebenfalls um die Weltmeisterschaft geht, ähnlich dominant wie Colten Haaker bei den „Big Boys“. Auffällig war bei ihm vor allem, dass er sich nicht aus der Ruhe hat bringen und zu wilden Aktionen hinreißen lassen, wenn er einmal zurück lag. „Stimmt, ich habe ja gesehen, dass ich einen guten Speed habe. Ich bin einfach mein Runden gefahren und habe versucht, keine Fehler, oder zumindest möglichst wenige, zu machen. Ich denke, das war eine gute Taktik. Hier ganz oben auf dem Podest zu stehen, bedeutet mir echt viel, denn das war mein Heimrennen“, erklärte der 21 Jahre junge Südafrikaner, der seit einigen Jahren zum Rennen fahren in Europa bzw. derzeit in der Nähe von Hamburg wohnt und für das in Frohburg beheimatete Neubert-Yamaha-Racing-Team fährt. Der Spanier Ignacio Fernandez und der Tscheche David Cyprian flankierten Blake Gutzeit bei der Siegerehrung. Von vier Deutschen qualifizierten sich lediglich Tim Apolle und Kevin Gallas für die Hauptrennen. Sie erreichten Platz sieben und zehn. Sie haben im kommenden Jahr wieder die Chance: Die vierte Auflage wird am 6. Januar 2018 an gleicher Stelle über die Bühne gehen. Tickets dann wieder beim WochenKurier.


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