Verena Farrar

Aktionswoche: Neue Wege für die Pflege

Das es in der Pflege an vielen Stellen nicht mehr rund läuft, streitet wohl kaum einer ab. Jetzt kämpft die Linke der Region mit einer Aktionswoche um Veränderungen.
Foto: Archiv

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Die Pflegesituation wird von breiten Bevölkerungsschichten als sehr unzureichend wahrgenommen. Große Mängel in den Betreuungsmöglichkeiten und der Nachwuchsgewinnung beklagen auch die Angestellten. Besonders im ländlichen Raum fehlen Strukturen und eine echte »Pflege-Infrastruktur«. So sieht es Bärbel Heym, Vorsitzende der Kreistagsfraktion Die Linke, als Problem an, dass nicht selten drei bis vier verschiedene Pflegedienste in die entlegenen Dörfer des Kreises fahren, um dann dort jeweils einen Pflegebedürftigen zu besuchen. Das sei nicht nur uneffektiv für die Pflegedienste sondern auch wenig von Vorteil für die Betroffenen. Denn, wenn die Pfleger einen Großteil ihrer Zeit auf den Landstraßen verbringen, bleibt weniger Zeit für die Betreuung und Versorgung der meist älteren Leute, für die der Besuch des Pflegedienstes nicht selten der Tageshöhepunkt ist. Heym wünscht sich noch mehr Gesprächsbereitschaft bei den Pflegediensten und Senioreneinrichtungen. So könnte die Einrichtung von Pflegestützpunkten in den Gemeinden etwas Erleichterung bringen. Dem stimmt auch die Kreisvorsitzendes der Linken, Uta Knebel, zu. Dennoch müsse man beachten, dass die Pflegedienste rein privat-wirtschaftliche Einrichtungen sind, die sich am Markt orientieren müssen und nach Kosten-Nutzen-Rechnung arbeiten. »Solange das so ist, stehen die Chancen auf eine gemeinsame Regelung im Sinne des Patienten eher gering«, fügt sie an. Außerdem könne man den Pflegebedürftigen die freie Wahlmöglichkeit nicht verwehren. Auch dabei stehen die einzelnen Pflegedienste in Konkurrenz zu einander. Eine Lösung müsse hier die Landes- bzw. Bundespolitik schaffen, dafür wollen sich die Lokalpolitiker mit der Aktionswoche Pflege einsetzen. Auf Landkreisebene soll das Thema im Kreistag diskutiert werden und damit den Sprung aus dem Sozialausschuss in das große Gremium schaffen. Immerhin werden fast alle alltäglichen Lebensbereiche mit einem Pflegefall in der Familie konfrontiert. Die beiden Lokalpolitikerinnen wünschen sich einen neutralen Pflegeberatungsstützpunkt, der alle Bedarfe rund um Pflege im Landkreis bündelt und koordiniert. Das neue Pflegekraftstärkungsgesetz ist noch nicht das Ende der Wünsche. Bereits im vergangenen Jahr gab es diese Aktionswoche. Damals stand noch die Stationäre Pflege im Mittelpunkt. In diesem Jahr soll es in vielen Gesprächen und Info-Aktionen verstärkt um die Ambulante Pflege gehen. Aktivitäten: 24. April, 10 Uhr: Hintergrundgespräch Nossen 24. April, 14 Uhr: Erfahrungsaustausch Volkssolidarität 24. April. 17 Uhr: Hintergrundgespräch mit Bürgermeistern in Stauchitz/ Hirschstein Infostände: 23. April, 9 Uhr: Infomobil fährt über Land 24. April, ab 10 Uhr: Großenhain, Markt 25. April, Vormittag: Riesa, Mannheimer Platz am Kino 26. April, ab 9 Uhr: Meißen, Wochenmarkt Brauhausstraße 27. April, ab 9 Uhr: Radebeul, Wochenmarkt.


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