Bürger beweisen Kreativität

Vergangene Woche ging in der Hillerschen Villa in Zittau die 2. Ausgabe der Innovation Challenge Lausitz (ICL) zu Ende. Organisiert von der Task Force Strukturwandel der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz (ENO) bot sie Unternehmen, Vereinen und Kommunen im Landkreis Görlitz die Gelegenheit, gemeinsam an konkreten Problemstellungen zu arbeiten. Dazu hatten sich engagierte Bürgerinnen und Bürger erstmals im Januar getroffen, um in verschiedenen Teams an den Aufgaben zu Arbeiten.

 

Die Aufgabenstellungen waren von der Pflegekinderstelle des Landkreises Görlitz und dem Oberlausitzer Kreissportbund eingereicht worden. Zum einen Stand die Frage im Raum, wie man das Interesse von Menschen und Familien im Landkreis Görlitz für die Aufnahme von Pflegekindern wecken kann. Zum anderen ging es darum, Kinder der dritten und vierten Klassen zur Mitgliedschaft in einem Sportverein zu ermutigen.

 

Die Aufgabe der Teams war es, einen Lösungsansatz zu erarbeiten, diesen auf Machbarkeit und Effektivität zu prüfen und anschließend zu verfeinern. Für die Teilnehmer ging es nicht nur darum, die konkreten Aufgaben zu bewältigen, sondern sie sollten mit Hilfe von Coaches Methoden und Denkansätze zur Problemlösung lernen, die ihnen später beispielsweise auch am Arbeitsplatz helfen. Dazu wurde eigens für die ICL ein Methodenheft erstellt.

 

Marketing und Veranstaltungen

 

Zum Abschluss am 7. März stellten die Teams ihre Konzepte und Prototypen einer Jury vor. Die Gewinneridee für die Pflegekinder-Challenge kombinierte gezieltes Marketing mit erlebnisorientierten Veranstaltungen, um Menschen auf emotionaler Ebene anzusprechen und für das Thema zu sensibilisieren. Die Umsetzung soll mit kreativen Mitteln erfolgen, wie beispielsweise durch das Sprühen von (abwaschbaren Kreide-) Fußabdrücken auf den Fußboden an genehmigten Orten. Die Idee für den Oberlausitzer Kreissportbund wurde mit einem Sonderpreis für digitale Innovation ausgezeichnet und konzentriert sich darauf, Kinder dort anzusprechen, wo sie ungeteilt aufmerksam sind, beispielsweise während Wartezeiten beim Arzt.

 

»Insgesamt war der Wettbewerb ein voller Erfolg und hat gezeigt, wie kreativ und innovativ Bürgerinnen und Bürger sein können, wenn es darum geht, gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden«, lautet das Fazit der ENO. Jetzt gilt es, die zweite Innovation Challenge Lausitz auszuwerten, die entstandenen Ideen weiter zu begleiten und eine mögliche Dritte Ausgabe zu planen. Dazu braucht es natürlich wieder Aufgabenstellungen, mit denen sich die Teilnehmer befassen können. Wer eine Challenge einreichen will, kann sich jederzeit an die ENO wenden.