Nach mehrmonatiger Sanierung wurden am Mittwoch sowohl der Marktplatz als auch die Gutenbergstraße in Weißwasser offiziell neu eröffnet. Die Bauarbeiten hatten jeweils im Sommer begonnen.
Wenn morgens um 7 Uhr die Bagger vor dem eigenen Fenster rumpeln, dann weiß man, dass auf der Straße an der man wohnt gerade gebaut wird. So ging es in den vergangenen Monaten den Anwohnern an der Gutenbergstraße. Von Juni bis Mitte November wurde die Straße auf 330 Metern Länge zwischen Bautzener und Lutherstraße saniert. „So eine Baumaßnahme ist natürlich eine Belastung. Deswegen nochmal ein Dank an alle Anwohner“, sagte Baureferatsleiter Thomas Böse bei der offiziellen Neueröffnung der Straße.
Neben der neuen Fahrbahn, die jetzt statt aus Pflastersteinen aus Asphalt besteht, wurden auch die Parkflächen und Gehwege neu gestaltet und die Straßenbeleuchtung erneuert. Letztere spart durch die verwendete LED-Technik Strom. Von 70 Watt pro Lampe ging es runter auf 14 Watt. 362.000 Euro, die zu zwei Dritteln aus Fördergeldern stammten, hat sich die Stadt die Sanierung kosten lassen, die am 12. November ohne Mängel abgenommen wurde.
„Die Stadtwerke hatten auch einen großen Anteil. Wir schauen immer, dass wir bei solchen Maßnahmen die unterirdischen Arbeiten gleich mit einbinden“, so Oberbürgermeister Torsten Pötzsch. Die Stadtwerke erneuerten auf der Gutenbergstraße Trinkwasser- und Gasleitungen, bauten eine neue Regenentwässerung nebst neuem Schmutzwasserkanal und verlegten neue Kabel. 300.000 Euro hat das Unternehmen dafür investiert. „Wir haben uns gefreut, dass die Straße in Angriff genommen wurde. Die Leitungen wurden seit den Dreißigern nicht mehr angefasst. Deswegen gab es immer wieder Störfälle. Das sollte jetzt vorbei sein“, so Marco Hülse von den Stadtwerken Weißwasser.
Neuer Marktplatz
Auch den Marktplatz eröffneten Vertreter der Stadt und der beteiligten Firmen am Mittwoch neu. Die etwa viermonatige Sanierung kostete rund 430.000 Euro, die wie auch die Sanierung der Gutenbergstraße zu zwei Dritteln gefördert wurde. Die Arbeiten „mitten im Herzen von Weißwasser“, wie es Oberbürgermeister Torsten Pötzsch formulierte, waren aus Sicht des Stadtoberhaupts dringend nötig, da der Platz zum letzten Mal in den Dreißigern erneuert worden sei. Sofort auffällig für alle, die sich in der Glasmacherstadt auskennen ist, dass die parkenden Autos jetzt anders stehen.
„Wir haben versucht, hier mehr Parkflächen zu schaffen“, so Pötzsch. Statt vormals 92 gibt es jetzt 108 Plätze. Die parkenden Autos stehen ab sofort auf rund 320.000 Pflastersteinen, die am Markt von Hand gesetzt wurden. Die Steine lagen entweder schon vorher auf dem Marktplatz oder stammen von anderen Baumaßnahmen der Stadt, sie sind also wiederverwertet worden. Abgegrenzt sind die Parkflächen mit Steinen aus schwarzem Basalt, so dass keine Farbe mehr verwendet werden muss.
Gänzlich neu ist eine Säule zum Laden von Elektrofahrzeugen, die die Stadtwerke aufgestellt haben. Dafür stehen zwei extra gekennzeichnete Parkflächen zur Verfügung. Geplant aber noch nicht geliefert sind außerdem zwei Ladesäulen für Elektrofahrräder. Die Säulen, die noch im Dezember geliefert werden sollen, werden Schließfächer haben, so dass der Akku des Fahrrades ausgebaut, im Schließfach sicher verstaut und dort geladen werden kann, während man in der Stadt unterwegs ist. Es wird aber auch die Möglichkeit geben, den Akku zu laden, ohne ihn auszubauen.
Einen Kompromiss gab es bei der Telefonzelle, die die Telekom gern ganz gestrichen hätte. Auf dem Markt steht jetzt eine Telefonsäule, für die eine Telefonkarte benötigt wird.