Vortrag: Werfe ich mein Leben weg?
Mit einer Patientenverfügung kann ein erwachsener Mensch festlegen, ob und wie er in bestimmten Situationen ärztlich behandelt werden möchte. Üblicherweise verzichtet man darin auf jede medizinische Notversorgung, künstliche Ernährung und künstliche Beatmung. Doch kann man in gesunden Tagen voraussehen, wie sehr man später unter einer bestimmten Krankheit leiden wird? Weiß man jetzt schon, welche Behandlung man dann möchte und welche nicht? „Nein, das kann man nicht wissen. Eine solche Verfügung treffen die meisten Menschen in einem völligen Gefühl des Wohlbefindens“, sagt der Intensivmediziner und Anästhesist Dr. Jörg-Uwe Bleyl. Eine wirkliche Beurteilung der Lebensqualität sei zu diesem Zeitpunkt gar nicht möglich. „Bei der Entscheidung für den Verzicht auf therapeutische Maßnahmen haben die meisten Menschen Bilder von kalter, unpersönlicher Medizin vor sich. Sie denken an die Abhängigkeit von Maschinen.“ Niemand wünscht sich dieses Ausgeliefertsein. Dennoch können eben solche Maßnahmen auch Leben retten. Dr. Jörg-Uwe Bleyl hat als Arzt in seiner alltäglichen Arbeit oft die Sorgen und Nöte schwerstkranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehöriger erlebt. Am 21. Oktober spricht er über seine Erfahrungen sowie über das Für und Wider von Patientenverfügungen. Er freut sich auf eine Diskussion mit den Gästen. Sein Vortrag richtet sich an alle, die sich für dieses Thema interessieren. „Werfe ich mein Leben weg?“ Pro & Contra Patientenverfügung. 21. Oktober 2015, ab 17.30 Uhr im Klinikum Görlitz. Konferenzzentrum über Haupteingang.
