

Vor fünf Jahren war im Kulturhaus kaum noch Leben. Diskrepanzen mit dem damaligen Pächter hatten dafür gesorgt, dass in das 1962 gebaute Haus kaum noch einer einen Fuß setzte. Den Sagarern gefiel das natürlich nicht und einige Unverdrossene schlossen sich schließlich zu einem Verein zusammen, um das Gebäude wieder zu beleben. Mit 20 Mitgliedern startete der „Kulturhausverein Sagar“ im Jahr 2011, heute sind es 35. Seit damals ist im Kulturhaus viel passiert, viel repariert und saniert worden. Das alles geht nicht auf einen Schlag, aber Schritt für Schritt wurde und wird das Kulturhaus auf Vordermann gebracht. „Als erstes haben wir Dach, Fenster, Sanitäranlagen und die Dämmung in Angriff genommen“, erinnert sich Vereinsmitglied Wolfgang Glowna. Das alles war nur dank der Unterstützung der Gemeinde möglich, die beispielsweise die energetische Ertüchtigung des Gebäudes finanzierte. Überhaupt war der Verein damals „nur“ Nutzer. Seit April 2014 ist man Pächter des Gebäudes und trägt alle Kosten. Umso mehr ärgert es die Vereinsmitglieder, wenn sie von einigen aus dem Dorf noch kritisch beäugt werden. „Jeder Cent, den wir hier erwirtschaften, fließt zurück ins Kulturhaus“, verrät Barbara Glowna, die im Verein die Finanzen zusammenhält. Geld eingenommen wird über Veranstaltungen. Damit die anlaufen konnten, mussten als erstes Gastraum und Küche ausgestatten werden. „Ein erster Höhepunkt war dann 2011 die Einschulung, die nach einigen Jahren Pause wieder im Kulturhaus stattfinden konnte“, erzählt Wolfgang Glowna. In unzähligen Arbeitseinsätzen wurden seitdem nicht nur viele Feiern auf die Beine gestellt, sondern auch unter anderem die Außenanlagen gepflegt, die Bühne im Saal erneuert, die Toiletten saniert, alle Fenster im Gebäude erneuert, die Saaldecke neu gedämmt, die Eingänge behindertengerecht ausgebaut, die Garderoben saniert und der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. „Das alles ist nur möglich, weil uns immer wieder Bürger und Firmen aus dem Ort unterstützen“, sagt der Vereinsvorsitzende Martin Brendel. Eine Firma, bei der der Verein immer auf offene Ohren stoße, wenn Hilfe gebraucht wird, sei der Pflasterbau Noack, so Brendel. Neues Glanzstück im Kulturhaus ist seit diesem Jahr eine neue Theke im Gastraum. „Darauf sind wir richtig stolz“, verrät Vereinssprecherin Grit Brendel. Um solche Investitionen tätigen zu können, ist der Verein auf die Vermietung der Räumlichkeiten und auf eigene Veranstaltungen angewiesen. Allein die fixen Kosten seien beträchtlich. Deswegen freut es die Vereinsmitglieder umso mehr, dass die Angebote so gut angenommen werden. Auf dem Plan stehen in diesem Jahr die Sommernachtsparty (18. Juni), der Flohmarkt mit Kleiderbörse (26. Juni), der Deutsche Abend (7. Oktober), Kunst im Kulturhaus (5. und 6. November), Weihnachten mal anders (18. Dezember), die Silvesterparty und natürlich der Höhepunkt des Jahres, die 650-Jahrfeier nebst der 5. Auflage von Sagar Woodsports (26. bis 28. August). Für die Jubiläumsfeier hat sich inzwischen ein Festkomitee gegründet, indem Vereine und interessierte Bürger das Fest zusammen organisieren.