

Im Hauptwettbewerb des Festivals um den besten Spielfilm treten wie gewohnt je drei Produktionen aus Deutschland, Polen und Tschechien an. Alle Filme erzählen Geschichten, die unser Zusammenleben in vielen Facetten beleuchten und handeln von Menschen, die sich ihrer Vergangenheit und Gegenwart stellen und Grenzen ausloten. Im Wettbewerb um den besten Dokumentarfilm konkurrieren neun Beiträge über Themen, die berühren und bewegen: Umweltschutz, besondere Lebensumstände, soziale Ungerechtigkeit, aber auch Kunst und Musik. Der Kurzfilm-Wettbewerb präsentiert in diesem Jahr insgesamt 34 kurze und kurzweilige Beiträge. Ob fiktional, dokumentarisch, animiert oder experimentell – jedes Genre ist zu den unterschiedlichsten Themen dabei.
Die Fokus-Reihe der 20. Festivalausgabe beschäftigt sich unter dem Titel „Post Soviet Union“ mit dem gesellschaftlichen und politischen Nachlass der ehemaligen Sowjetunion. Die ausgewählten Filme spiegeln unterschiedlichste Aspekte des Lebens, ob politisch, wirtschaftlich oder sozial – von intellektuellen Auseinandersetzungen bis zu konkreten Bedingungen des Alltagslebens. Der geopolitische Radius des ehemals größten Flächenstaates der Welt bildet dabei die thematische Klammer für ein vielstimmiges, cineastisches Kaleidoskop von Erzählungen. Dazu ist im Kulturcafé Alte Bäckerei und im Kunstbauerkino in Großhennersdorf die Ausstellung „Postsowjetische Lebenswelten“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu sehen.
Neben den Wettbewerben stehen in der Reihe „Regionalia“ aktuelle Beiträge von regionalen Filmschaffenden auf dem Programm, die sich dem Leben in der Lausitz, an der Grenze oder dem sorbischen Film widmen. Die drei Länderreihen „Polski Blues“, „Ceské panorama“ und „Deutsches Fenster“ spiegeln das aktuelle Filmschaffen in Polen, Tschechien und Deutschland wider. Außerdem sind im Centrum Panorama im tschechischen Varnsdorf, auf der größten Kinoleinwand Europas, wieder Filmklassiker im 70mm-Format zu sehen. Und für kleine Kinofans zeigt eine eigene Reihe zwei Kinderfilme.
Die feierliche Preisverleihung findet am 27. Mai im Kühlhaus in Görlitz statt. Prämiert werden hier neben den besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen sowie den Publikumslieblingen auch die beste darstellerische Leistung, das beste Drehbuch und das beste Szenenbild. Außerdem wird der Spezialpreis des Festivals an einen Film vergeben, der sich dem Verständnis der kulturellen und ethnischen Unterschiede verschiedener Länder oder den vorhandenen Gemeinsamkeiten widmet.
Weitere Höhepunkte des Festivals sind der Auftritt der russischen Band Pussy Riot am 27. Mai im Anschluss an die Preisverleihung, die Improshow „Imjoy & DJ M^OD“ am 24. Mai im Kino Varšava in Liberec, das Puppentheater „Filmautomat“ am 25. Mai im Stadttheater Varnsdorf, die Konzerte der irischen Singer/Songwriterin Aoife Wolf und von Laura Guidi & Band am 26. Mai im Café Hotspot Görlitz bzw. in der Kulturfabrik Meda Mittelherwigsdorf und eine Stadtführung zu den Filmdrehorten in Görlitz am 27. Mai.
Das komplette Programmheft des Neiße Filmfestivals gibt es hier.