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Sachsen zahlt bald einen Reparaturbonus

Sachsen. Der Freistaat will Elektroschrott reduzieren und zahlt deshalb bald einen Reparaturbonus. Auch wenn die Anträge erst ab Oktober möglich sind, kann man eine Hürde schon jetzt nehmen.

Ausführliche Infos zum Reparaturbonus gibt’s auf www.smekul.sachsen.de/foerderung. Dort findet sich auch ein Link zur Liste aller förderfähigen Geräte.

Ausführliche Infos zum Reparaturbonus gibt’s auf www.smekul.sachsen.de/foerderung. Dort findet sich auch ein Link zur Liste aller förderfähigen Geräte.

Bild: Pixabay

Die schlechte Nachricht vorneweg: Aktuell kann man den Reparaturbonus in Sachsen noch nicht beantragen. Anfang Oktober soll die entsprechende Option auf dem Förderportal der SAB freigeschaltet werden. Die Anträge können dann ausschließlich dort gestellt werden. Bei unseren Nachbarn in Thüringen ist man da schon weiter. Dort gibt’s den Bonus schon seit zwei Jahren. Vom Toaster und der Kaffeemaschine über Radio und Fernseher, Fön und Lockenstab bis zur Bohrmaschine kann man für die Reparatur vieler Elektrogeräte bis zu 100 Euro pro Haushalt und Jahr vom Staat zurückbekommen. Allerdings wird nicht alles, was Strom braucht, gefördert. E-Bikes, Heizlüfter, elektrisch verstellbarer Fernsehsessel – dafür gibt’s vom Kyffhäuser bis zum Thüringer Wald keinen Bonus.

 

Das plant Sachsen

 

Wer aktuell ein kaputtes Gerät herumliegen hat und den Bonus nutzen möchte, sollte mit der Reparatur noch ein wenig warten. Das Umweltministerium gibt auf einer dafür eingerichteten Informationsseite an, dass der Bonus nicht rückwirkend beantragt werden kann. Das geht nur für Reparaturen, die nach Inkrafttreten der Förderrichtlinie durchgeführt wurden. Das soll Anfang Oktober geschehen.

 

Die Reparatur am defekten Elektro- oder Elektronikgerät muss von einem am Programm teilnehmenden Unternehmen durchgeführt werden. Dazu soll auf der SAB-Website zum Start des Reparaturbonus eine entsprechende Liste veröffentlich werden. Es ist nicht die einzige Liste, die Verbraucher dann studieren müssen. Auch für die förderfähigen Geräte gibt es eine Liste. Die ist aktuell schon einsehbar.

 

Die Antragsteller müssen mindestens 18 Jahre alt sein und ihren Hauptwohnsitz in Sachsen haben. Die Reparaturrechnung muss einen Mindestbetrag von 75 Euro (inklusive Umsatzsteuer) aufweisen. Erstattet werden 50 Prozent des Rechnungsbetrags, maximal jedoch 200 Euro pro Reparatur. Für den Antrag braucht es eine elektronische oder gescannte Kopie der Reparaturrechnung. Pro Jahr kann sich jeder zwei Reparaturen fördern lassen.

 

Elektronische Signatur nötig

 

Vor dem Reparaturbonus steht der Antrag beim Förderportal der SAB. Und für den braucht es eine elektronische Signatur vom Signaturdienstleister Verimi. Heißt: Antragsteller müssen sich bei dem Dienstleister registrieren und sich per Video-Ident oder über die Onlinefunktion des Ausweises (eID) identifizieren. Die sogenannte „qualifizierte elektronische Signatur“ ersetzt dann bei der Online-Antragstellung die handschriftliche Unterschrift. Wer schon bei einem anderen Signaturdienstleister registriert hat, muss trotzdem zu Verimi, wenn er den Reparaturbonus beantragen will. „Die elektronische Antragstellung mittels digitaler Unterschrift erfolgt aktuell ausschließlich über den Dienstleister Verimi“, heißt es auf der Website der SAB. Bis zum Start des Reparaturbonus muss man für die Registrierung beim Signaturdienstleister nicht warten. Wer sich jetzt schon registriert, hat im Oktober beim Beantragen des Bonus weniger zu tun.

 

Probelauf in Leipzig

 

Vor dem Reparaturbonus für ganz Sachsen gab es einen Probelauf in Leipzig. Vom 20. Mai bis 31. August 2022 konnte man sich im Rahmen eines Pilotprojekts bei sieben teilnehmenden Reparaturbetrieben Geräte reparieren lassen und dann den Bonus bekommen. Laut dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie wurden 682 Produkte repariert. Der Schwerpunkt lag bei Handys und Smartphones mit 353 Reparaturen. In Leipzig war das übrigens nicht nur auf Elektrogeräte beschränkt. Auch ein Reparaturbetrieb für Fahrräder und zwei Schumacher waren dabei. Deswegen wurden in der Probephase auch 63 Fahrräder und 62 Leder- und Textilwaren repariert.


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