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Rückbau des Schusswehres Pethau abgeschlossen

Zittau-Pethau. Die Mandau ist im Bereich des ehemaligen Schusswehres im Zittauer Ortsteil Pethau (Landkreis Görlitz) wieder für Fische und andere Wasserlebewesen passierbar. Im Juni vergangenen Jahres hatte die Landestalsperrenverwaltung Sachsen mit dem Rückbau der maroden Anlage begonnen. Wehre sind für viele Arten unüberwindbare Barrieren auf ihrem Weg durch das Gewässer und in überlebenswichtige Lebensräume.

Das Schusswehr vor dem Umbau.

Das Schusswehr vor dem Umbau.

Bild: LTV/ Birgit Holfeld

Die Bauarbeiten kosteten rund 1,17 Millionen Euro, finanziert vom Freistaat Sachsen.

Mit dem Projekt wurden die Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Ziel dieser ist es, die ökologische Durchgängigkeit von Gewässern wiederherzustellen und strukturelle Defizite nachhaltig zu beseitigen. Somit können die Wasserqualität verbessert und Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen werden.

Das Schusswehr Pethau war baulich in einem sehr schlechten Zustand und wurde vollständig zurückgebaut. Die Mandau erhielt ihre natürliche Gewässersohle zurück. Das vorhandene Sohlsubstrat wurde vor den Bauarbeiten geborgen und als Abdeckung für die neue Gewässersohle wiederverwendet.

In den Fluss wurden Strukturelemente eingebaut. Sie beleben das Gewässer und Gumpen dienen künftig als Ruhezonen für die Fische und andere Wasserlebewesen in diesem Bereich. Sechs eingebaute Querriegel sollen eine wechselseitig pendelnde Niedrigwasserrinne zulassen. Der Uferbereich wurde an die neuen örtlichen Gegebenheiten angeglichen. Die am Ufersaum gewachsenen Bäume wurden gesichert.

Um die Löschwasserbereitstellung sowie die Wasserzufuhr für die Fischteiche des Westparks in Zittau sicherzustellen, wurde eine neue Gewässerverbindung mit einem Durchlass zwischen Mühlgraben und Burgmühlgraben hergestellt.

Das gesamte Projekt wurde bauökologisch und fischereifachlich begleitet und war mit den zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden abgestimmt. Als Ausgleichsmaßnahmen wurden am Verbindungsgraben sowie entlang der Mandau 33 Bäume (10x Schwarzerle, 15x Traubenkirsche, 4x Gemeine Esche, 4x Silberweide) gepflanzt und 7 Nisthöhlen angebracht.

Für die Bauarbeiten musste der Radweg an der Mandau zwischen S 137 und der Straße zum Olbersdorfer See gesperrt werden. Voraussichtlich ab Mitte August wird dieser wieder nutzbar sein. Er diente als Baustraße und wurde durch die Transportarbeiten stark beansprucht. Deshalb müssen nun zusätzlich die Tragschicht und die Deckschicht erneuert werden.


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