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Neuer Saal fürs Independent-Kino

Das Camillo-Kino wird aktuell renoviert. Ende Januar soll das 20-jährige Bestehen des Kinos gefeiert werden.
Yasmin Vardic, Marek Georgi und Louise Georgi im Saal des Camillo-Kinos, der aktuell renoviert wird. Foto: T. Keil

Yasmin Vardic, Marek Georgi und Louise Georgi im Saal des Camillo-Kinos, der aktuell renoviert wird. Foto: T. Keil

Es werden Pinsel geschwungen, Podeste zusammengeschraubt, Sitze aufgearbeitet und Teppiche verlegt –  in zahlreichen Bauwochenenden und mit viel persönlichem Einsatz verpassen die Ehrenamtler des Betreibervereins „Filmclub von der Rolle ‘94“ derzeit dem Saal des Camillo-Kinos gerade eine Runderneuerung. „Wir haben im September angefangen“, erzählt Marek Georgi. Das Vorführhaus flog raus, weil es nicht mehr benötigt wird, der Saal bekam neue Podeste, so dass jetzt auch die Zuschauer in der hintersten Reihe jeden Untertitel lesen können, weil sie erhöht sitzen, und die historischen Theaterstühle wurden aufgearbeitet. Auch eine neue Leinwand bekommt der Saal spendiert. Kernstück aber sollte neue digitale Kinotechnik werden. Doch auf die müssen die Besucher des Görlitzer Independent-Kinos noch ein wenig warten. Denn die Umstellung auf Digitaltechnik, wie sie in den meistens Kinos vor einigen Jahren stattfand, ist teuer. Damals kostete sie rund 50000 Euro, heute immer noch rund 40000 Euro. Für das Camillo eine Mammutaufgabe. Deswegen hat man damals zunächst auf eine günstigere Lösung gesetzt. Die beherrscht aber nur den DCP-Standard. „Viele Verleihe bieten das aber gar nicht mehr an“, erzählt Yasmin Vardic. Für das Camillo wird es daher immer schwieriger, aktuelle Filme zu bekommen. Denn die gibt’s oft nur noch im DCI-Standard. Die Umstellung auf die neue Technik war denn auch der Ausschlag dafür, die Renovierung in Angriff zu nehmen. Zur Filmfestwoche, die Ende Januar beginnt und mit der mehrere Jubiläen gefeiert werden (25 Jahre Filmclub von der Rolle ’94, 20 Jahre Camillo-Kino, 5 Jahre Filmclub im Camillo), sollte alles fertig sein. Jetzt muss es also vorerst mit der alten Technik weitergehen. Dass es mit der neuen Technik nicht geklappt hat, liegt am Geld. Die erhofften Fördermittel kamen nicht. „Wir hoffen jetzt, dass wir dieses Jahr in einen Fördertopf kommen“, sagt Louise Georgi. Das entsprechende Programm nennt sich „Zukunftsprogramm Kino“ und wird von Bund und Ländern kofinanziert. Im Camillo ist man bereit. „Wir haben bei der Renovierung alles so umgebaut und vorbereitet, dass die neue Technik einfach eingebaut werden kann“, sagt Marek Georgi.

Gefeiert wird ab 30. Januar trotzdem. Zur Filmfestwoche zeigt das Kino eine Auswahl persönlicher Favoritenfilme aus fünf Jahren Filmclub im Camillo. Filmfreunde werden dabei genauso auf ihre Kosten kommen wie jene, die für den Film kommen, um für den Kneipenabend mit Livemusik zu bleiben. Als Gäste hat das Kino Udo Tiffert, Dogs in the Fog und den Dreiakkordemann eingeladen. Das komplette Programm gibt’s auf www.camillo-goerlitz.de.

Spendenkonto

Die Finanzierung der neuen digitalen Filmtechnik ist für den Filmclub von der Rolle ’94 ein Mammutprojekt. Wer den Verein unterstützen möchte, kann das mit einer Spende tun. IBAN: DE17 8505 0100 0232 0362 17; BIC: WELADED1GRL


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