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Mitfahren statt Bus fahren

Niesky. Ohne Auto auf dem Dorf mobil bleiben? Nicht so einfach. Vielerorts fährt nicht allzu oft ein Bus. Lässt sich mit einer Mitfahr-Plattform eine Alternative schaffen?

Kann eine Mitfahr-Plattform für bessere Mobilität auf den Dörfern sorgen?

Kann eine Mitfahr-Plattform für bessere Mobilität auf den Dörfern sorgen?

Bild: Pixabay

»Ich habe viele Kunden, die sind inzwischen 80 Jahre und älter und sollen eigentlich nicht mehr Auto fahren. Aber wenn sie sich daran halten, sind sie auf dem Dorf festgenagelt«, sagt Sylvio Arndt. Der Autohaus-Inhaber und Kandidat bei der letzten Landratswahl ist der Überzeugung, dass sich das Problem allein durch den ÖPNV nicht lösen lässt. Auf den Dörfern gibt es zu wenige Fahrgäste, um dort Busse so häufig fahren zu lassen, dass man ohne lange Wartezeiten hin und wieder zurückkommt.

 

»Ich glaube aber, dass es gerade auf den Dörfern eine große Hilfsbereitschaft untereinander gibt. Nur weiß der Schulze eben oft nicht, dass der Müller in die Stadt muss und eine Mitfahrgelegenheit braucht«, sagt Arndt. Seine Idee: Ein Mitfahr-Plattform organisieren. Dort könnte Herr Müller dann seinen Fahrtwunsch hinterlegen, andere Menschen in der Umgebung werden darüber informiert und dann findet sich hoffentlich jemand der sagt: »Herr Müller, ich nehme sie mit.«

 

Gänzlich neu ist die Idee natürlich nicht. Online bieten Plattformen wie BlaBlaCar oder mitfahren.de die Möglichkeit, Mitfahrgelegenheiten zu koordinieren. Das funktioniert dort allerdings vor allem für lange Strecken. Herr Müller muss aber nicht von Dresden nach München, sondern eher von Mücka nach Görlitz. Der zweite Pferdefuß ist das Wörtchen online. »Ich denke, man müsste hier eine Telefonplattform einrichten«, sagt Arndt. Die Nutzung einer App sei »eine echte Hürde für viele ältere Menschen«.

 

Dass sich so eine Mitfahr-Plattform für den ganzen Kreis nicht von heute auf morgen aus dem Boden stampfen lässt, ist Sylvio Arndt klar. Aber man müsse einfach mal im Kleinen anfangen, um zu schauen, ob und wie es funktionieren kann. Dazu sucht er aktuell Mitstreiter, die ihn in verschiedenen Feldern unterstützen können. Dazu gehören Themen wie Beantragung von Fördergeldern, Rechtsfragen rund um die Personenbeförderung und Programmierung. »Ich kann mir auch vorstellen, dass man das Ganze zuerst in einer Gemeinde ausprobiert«, sagt Arndt. Ein Dorfclub oder Gemeindeverein könnte dann die Vermittlung übernehmen.

 

Wer Ideen hat und das Projekt unterstützen will, kann sich unter s.arndt@arndt-auto.de oder 03588/251133 an Sylvio Arndt wenden.


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